Top 5 günstige Neu-Motorräder für Reisen & Touren 2025

Der Begriff Reisemotorrad ist ein sehr vager, die Anforderungen an das Motorrad auf Tour variieren teilweise stark zwischen unterschiedlichen Fahrern. Manche bevorzugen hochbeinige Reiseenduros, manche reisen am liebsten allein und leicht, andere wiederum brauchen viel PS oder Stauraum für große Mengen an Gepäck. Dieser Bericht zählt die Bikes mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis aus verschiedenen Reisemotorrad-Segmenten auf. Angegeben sind die österreichischen Preise. Deutsche Leser können sich über noch tiefere Kaufpreise freuen.

Die Honda NC750X haben vielleicht viele eher in der Schublade "Brot-und-Butter-Motorrad" einsortiert, doch ihre Eigenschaften lassen sie nicht nur im Alltag, sondern auch on Tour brillieren. Eine entspannte Sitzposition, guter Windschutz und viel Stauraum dank hohlem "Tank" (Der echte Tank befindet sich unter dem Soziasitz, was den Schwerpunkt zusätzlich optimiert) sorgen für top Komfort im Sattel, vor allem in Kombination mit dem optionalen Doppelkupplungsgetriebe. Mit einer Leistung von 59 PS darf man kein Feind der entspannten Fortbewegung sein, doch dafür gibt es die überarbeitete, 2025er Version der NC750X, die Kollege Vauli auch schon testen durfte, in Österreich schon um 8.590 € ohne bzw. um 9.590 € mit DCT. Vergleichbaren Komfort am Motorrad, vor allem in Kombination mit Hondas DCT, gibt es sonst nur in deutlich höheren Preisklassen.

Im straßenorientierten Reiseenduro-Segment mit 19-Zoll-Bereifung an der Front gibt es sehr viel Auswahl, mächtige Maschinen und leider vor allem hohe Preise. Da ist die 800MT Sport vom chinesischen Hersteller CFMoto eine echte Erfrischung mit ihrem Preis ab 9.990 €. Hier kann man im Angesicht dieser niedrigen Zahl schon skeptisch werden, doch der Motor basiert auf dem 790er-Reihenzweizylinder von KTM und die Ausstattung der 800MT ist mit serienmäßig verstellbarem Windschild, Gepäckträger, Sturzbügel, Tempomat, 7-Zoll-TFT und Smartphone Konnektivität auch recht umfangreich. Obendrein ist die 95 PS starke Maschine mit einer Sitzhöhe von nur 825 mm recht niedrig, was dieses Reisemotorrad auch für kleiner gewachsene Piloten erschwinglich macht.

Das Segment der Cruiser, dominiert von den amerikanischen Marken Harley-Davidson und Indian Motorcycles, darf natürlich nicht ausgelassen werden. Nackte Cruiser würde ich zwar nicht unbedingt als Tourenmotorräder bezeichnen, doch die vielen Modelle mit Verkleidung und Windschutz durchaus. Leider ist es aber so, dass die Platzhirsche aus 'Murica keine wirklich günstigen oder preiswerten Modelle anbieten, vor allem wenn man die gebotenen Features auch noch miteinbezieht. Die CMX1100T Rebel von Honda mag in Ermangelung eines V2-Motors für Cruiser-Puristen nicht in Frage kommen, doch mit einem Preis von nur 13.490 € ist sie um ein Vielfaches günstiger als alle Amerikaner. In der T-Variante ist die 1100er Rebel mit einer breiten Verkleidung ausgestattet und auch DCT ist eine Option. Juliane hat die Honda CMX1100T Rebel in einer älteren Version getestet. Für Fans der günstigste Einstieg in die Welt der Cruiser.

Bei den Reiseenduros mit Offroad-Ambitionen, also mit 21-Zoll-Vorderrad, fangen wir klein an. Das günstigste Bike dieser Liste, welches dennoch im Test bewiesen hat, dass es auf der Tour mit Autobahn-Etappen, kurviger Landstraße und grobem Gelände klar kommt, ist die Royal Enfield Himalayan. In der günstigsten Farbvariante Kaza Brown ist sie schon ab 6.390 € erhältlich. Dafür gibt es eine 200 kg schwere Maschine mit 40 PS Leistung, kleinem Windschild und revolutionärer Navigationstechnologie im Display auf der Basis von Google Maps. Aufgrund der überschaubaren Leistung eignet sie sich eher nur für Solo-Reisende, dafür punktet die Himalayan mit extrem zugänglichem Handling, echten Nehmerqualitäten und großer Vielseitigkeit. Sie ist für mich persönlich die derzeitige Preis-Leistungs-Siegerin am gesamten Motorradmarkt.

Crossover Motorräder bieten mit ihren 17-Zoll Rädern mehr Agilität als Reiseenduros, behalten aber die aufrechte Sitzposition und hohe Frontverkleidungen bei. Die Triumph Tiger Sport 800 ist 2025 nagelneu inklusive neuem Reihen-Dreizylindermotor. Noch dieses Wochenende sind wir beim Pressetest in Portugal dabei, bleibt also gespannt auf den ersten Fahreindruck zur neuen Tiger. Auch wenn wir noch keine eigenen Erfahrungen sammeln konnten, ist sie preislich äußerst attraktiv. Für 12.995 € bekommt man ein vermutlich sportliches, 115 PS starkes Crossover-Motorrad mit 214 fahrfertigen Kilogramm, verstellbarem Windschild, Tempomat, schräglagenabhängigen Assistenzsystemen, Quickshifter und einstellbarem Fahrwerk.

Wer eine erwachsene 21-Zoll-Reiseenduro zum guten Preis sucht, für den ist die Honda Transalp vielleicht interessant. Sie bietet 95 PS Leistung, 2025 wurde bei Optik und Federung nachgebessert und sie begeisterte in Tests sowohl mit ihrer Alltagstauglichkeit, als auch nach ein paar Optimierungen mit Abenteuerlust. Mit 11.750 € ist sie wesentlich günstiger, als die meisten anderen 21-Zoll-Reiseenduros. Einziger Kritikpunkt: Honda weigert sich, trotz vorhandenem Ride-by-wire, einen Tempomaten für die Transalp anzubieten.

Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Motorrad einen Platz in dieser Liste verdient hat. Denn 15.149 Euro sind alles andere als wenig Geld. Gleichzeitig hat es sonst auch kein größeres Tourenmotorrad mit 17-Zoll-Bereifung in diese Liste geschafft. Berücksichtigt man ihren großen, 135 PS starken Reihen-Vierzylinder, die moderne Elektronik an Bord und komfortable, üppige Fahrzeuggeometrie und vergleicht dies mit der Konkurrenz, wirken knapp über 15.000 € gar nicht mehr so viel. Auch im Test konnte die Versys überzeugen. Wer ein großes, starkes Tourenmotorrad sucht, bekommt mit der Kawasaki Versys 1100 ein rundes Gesamtpaket zu in diesem Segment attraktiven Preisniveau.