Triumph Speed Twin 1200 RS im Barcelona-Test

Triumph Speed Twin 1200 RS im Barcelona-Test

Sportlich, alltagstauglich - und dazu noch Retro !

Barcelona, viel Sonnenschein, kurvige Bergstraßen – eine perfekte Kulisse für ein Motorrad, das den Spagat zwischen klassischer Eleganz und sportlicher Fahrdynamik wagt. Ich habe die Triumph Speed Twin 1200 RS mit dabei, um zu sehen, ob sie mehr ist als nur ein schicker Roadster für den Café-Besuch. Wie schlägt sie sich im längeren Gebrauch?

AJay

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Veröffentlicht am 22.2.2025

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Motorcharakteristik der Speed Twin 1200 RS

Die große Schwester der Speed Twin 900 steht, vor allem in orangenem Kleid, schnittig und durchaus auffällig da. Aber schon auf den ersten Blick macht die Speed Twin 1200 RS klar, dass sie nicht nur hübsch anzusehen ist. Da verbirgt sich deutlich mehr. Der flüssigkeitsgekühlte 1200-ccm-Paralleltwin mit 8 Ventilen und 270°-Zündfolge leistet 105 PS bei 7.750 U/min und entwickelt ein maximales Drehmoment von 112 Nm bei 4.250 U/min. Heißt: Keine unnötigen Drehzahlorgien, sondern sofort Druck, wenn man ihn braucht. Das macht nicht nur Spaß, sondern erleichtert auch den Überholvorgang und das Anfahren an steileren Passagen, die vor allem rund um Barcelona keine Rarität sind. Die Gasannahme ist direkt, aber nicht zu giftig, sodass man den Motor immer sauber dosieren kann. Man könnte fast vergessen, dass man hier auf einem Retro-Bike sitzt - die Power fühlt sich nach modernem Naked Bike an. Mir hat das druckvolle aber weiche Temperament, sowie das Mapping des Motors vor allem in den vielen unterschiedlichen Kurven sehr gefallen. Das harmonische Zusammenspiel dieser Eigenschaften lässt das Vertrauen zum Motorrad bereits mit dem ersten Kilometer aufblühen. Die Bereifung, der Metzeler Race Tech RR, steuert ebenso dazu bei und bietet wunderbares Feedback und ermöglicht sportliches Fahren ohne jegliche Sorge um genügend Grip. Nur die Hitzeentwicklung des Motors ist ein kleiner Fleck auf dem Resume - schon im Stand wird es ordentlich heiß und während der Fahrt sollte man die Haxen nicht zu nah an den Motorblock halten. Das hat mir persönlich jedoch keine besonderen Umstände bereitet. Wenn man dann noch den mächtigen, bauchigen Sound der Speed Twin hört, sind sowieso alle Wehwehchen vergessen. Wer sich über das Knallen der ein oder anderen Fehlzündung freut, wird hier kaum um ein breites Grinsen herum kommen.

Vielversprechende Fahrwerkskomponenten - die Speed Twin liefert ab

Doch Leistung allein macht noch kein gutes Motorrad. Die wahre Magie passiert, wenn die Straße kurviger wird. Und genau hier zeigt sich, dass die Speed Twin nicht nur optisch sportlich ist. Die 43-mm-Upside-Down-Gabel von Marzocchi vorne und die Öhlins Stereo-Federbeine mit externen Reservoiren (Piggy Back) hinten sorgen für eine Kombination aus Stabilität und Komfort, die in diesem Ausmaß nicht so leicht zu finden ist. Das Fahrwerk schluckt Bodenunebenheiten weg, bleibt aber straff genug, um ein präzises Feedback zu liefern. Der breite Aluminiumlenker trägt seinen Teil dazu bei: Ein kurzer Impuls reicht, und die Maschine setzt sich willig in Schräglage. Dazu kommen die 120/70 R17- und 160/60 R17-Reifen, die von Anfang an Vertrauen schaffen – selbst wenn der Asphalt mal nicht in perfektem Zustand ist.

Beim Bremsen zeigt sich die Triumph ebenfalls von ihrer besten Seite. Die Brembo Stylema-Vierkolben-Bremssättel auf 320-mm-Doppelscheiben vorne und eine Nissin-Zweikolben-Bremse hinten sorgen in Kombination mit dem optimierten Kurven-ABS für eine enorm direkte Verzögerung. Gerade in den steilen Abfahrten und kurvigen Passagen der Umgebung ist das eine Wohltat. Kein schwammiges Gefühl, kein langes Nachbremsen – einfach eine knackige Verzögerung, genau dann, wenn man sie braucht. Zwar richtet sich die Maschine beim Anbremsen vor der Kurve leicht auf und kommt etwas aus der Schräglage, aber durch ihre Agilität kann man ohne viel Zutun nachjustieren. Für ein Motorrad, das sich so stilbewusst und klassisch gibt, bremst die Speed Twin fast respektlos gut.

Die Triumph Speed Twin 1200 RS im Alltag

Doch was ist mit dem täglichen Gebrauch? Kann die Speed Twin mehr als nur Spaß haben? Nun, sagen wir es so: Wer Stauraum sucht, sollte sich lieber nach einem Tankrucksack umsehen. Hier gibt es nichts, außer pure Fahrmaschine. Und genau das macht den Reiz aus. Der Sitz ist straff, aber bequem, und die aufrechte Sitzposition ermöglicht längere Fahrten ohne Rückenschmerzen. Der Windschutz ist – wenig überraschend – nicht vorhanden. Aber wenn man ehrlich ist: Wer kauft sich ein Retro-Roadster-Bike, um stundenlang auf der Autobahn zu fahren? Für alles andere ist die Speed Twin absolut alltagstauglich. Sie ist wendig genug für den Stadtverkehr, flott genug für Landstraßen und vermittelt stets dieses beflügelnde Gefühl von Freiheit, das nur ein Motorrad mit Charakter bieten kann.

Mit einem Tankvolumen von 14,5 Litern und einem moderaten Verbrauch bleibt die Reichweite für den Alltag mehr als ausreichend. Serienmäßig gibt es optimiertes Kurven-ABS, Traktionskontrolle, drei Fahrmodi (Road, Rain, Sport), einen Triumph Schaltassistenten sowie ein LCD-Multifunktionsinstrument mit integriertem TFT-Farbbildschirm. Wer möchte, kann sich zudem mit optionalem Zubehör wie Griffheizung, Tempomat oder dem My Triumph Konnektivitätsmodul ausstatten.

Preislich liegt die Speed Twin 1200 RS bei 16.195 Euro in Deutschland und 18.695 in Österreich. Wer zur Investition bereit ist, bekommt hier eine echte Symphonie aus Qualität und Fahrspaß geboten. Weitere Infos gibt es auf der offiziellen Triumph Website.

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Triumph Speed Twin 1200 RS 2025 - Erfahrungen und Expertengutachten

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Mit den neuen Speed Twin 1200-Modellen bietet Triumph zwei außergewöhnliche Maschinen, die Retro-Optik und moderne Technik ansprechend kombinieren. Der potente 1200er Paralleltwin trifft nun auf State-of-the-Art Elektronik und verwöhnt mit einem herrlichen Sound. Die edel ausgestattete RS fühlt sich auf kurvigen Straßen am wohlsten. Die sportliche Ergonomie mit aktiver Sitzposition, das präzise abgestimmte straffe Fahrwerk, der Quickshifter und die herrlichen Brembo Bremsen machen sie zur perfekten Wahl für ambitionierte Fahrer. Trotz der sportlichen Auslegung bleibt der Fahrkomfort überraschend gut.


mächtiger Punch aus dem Drehzahlkeller

hochwertige Verarbeitung

sportliches Fahrwerk

gelungene Optik

High-End Komponenten

zugängliche Sitzhöhe

Quickshifter Serie

agiles Handling

kompakte Ausmaße könnten für große Piloten zum Problem auf der Langstrecke werden

Hitzeentwicklung des Motors im Stand

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Quelle: 1000PS

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