KTM 300 EXC 2025 Test

KTM 300 EXC 2025 Test

Warum dieser Zweitakter unschlagbar ist!

Was passiert, wenn man sechs erfahrene Enduristen, nagelneue KTM 300 EXC Bikes und Rallye-Legende Alfie Cox in Südafrika zusammenbringt? Ein ultimativer Härtetest zwischen Traumstränden und technischen Trails. Auf 70-100 Kilometer langen Tagesetappen beweist die Zweitakt-KTM, warum sie die erste Wahl für echtes Hard Enduro ist.

nastynils

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Veröffentlicht am 2.3.2025

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Als ich die Möglichkeit erhielt, mit Rallye-Ikone Alfie Cox sechs Tage lang durch Südafrika zu touren, war mir sofort klar: Das wird kein gewöhnlicher Motorradtest. Der Mann, der neunmal das "Roof of Africa" gewann und bei der Dakar-Rallye aufs Podium fuhr, kennt nicht nur jeden Stein in seiner Heimat - er lebt und atmet KTM wie kaum ein anderer. Seit 28 Jahren führt er Touren durch sein Heimatland, und seine Wahl des Tourenbikes überrascht: Statt auf schwere Viertakter setzt er bei seinen Tourenmotorrädern konsequent auf die KTM 300 EXC Zweitakter.

Das perfekte Bike für afrikanische Abenteuer

Die 2025er KTM 300 EXC präsentiert sich in einer beeindruckenden Ausstattung: Mitas Supersoft Enduro-Reifen mit Mousse, Kühlerschutz, Haltegriffe für Bergungsarbeiten an den Kotflügel und zusätzliche Protektoren machen die Maschine bereit für echtes Hard Enduro. Während unserer täglichen Etappen zwischen 70 und 100 Kilometern durch die Wild Coast zeigt sich: Diese Vorbereitung ist goldrichtig. Sechs Fahrer, sechs intensive Tage - und kein einziger technischer Defekt. Die einzige "Wartung" beschränkt sich auf Alfies penible Kettenpflege.

Zwischen Traumstränden und technischen Trails

Das Terrain ist so vielfältig wie Afrika selbst: Von menschenleeren Traumstränden am Indischen Ozean bis zu technisch anspruchsvollen Waldpassagen, von rutschigen Flussdurchquerungen bis zu steilen Klippen-Auffahrten. Was Alfie als "gemütliches Endurofahren" bezeichnet (Der 4-Takt Fan selbst fährt bei diesem „einfachem“ Terrain eine 450 EXC), entpuppt sich für uns als echtes Hard Enduro. Doch die 300 EXC meistert jede Herausforderung mit Bravour.

Eine Gruppe KTM 300 EXC entlang der südafrikanischen Wildcoast - was für ein toller Trip

Eine Gruppe KTM 300 EXC entlang der südafrikanischen Wildcoast - was für ein toller Trip

Was die KTM 300 EXC besonders auszeichnet, ist ihre perfekte Balance. Das Motoransprechverhalten ist präzise, die Kupplungsdosierung meisterhaft. Ob in Steilhängen, Schrägfahrten oder Wasserdurchquerungen - man findet immer das richtige Drehmoment. Die Wendigkeit in technischen Passagen begeistert, die Ergonomie passt selbst für große Fahrer perfekt. Das 2024/25er Fahrwerk setzt dabei neue Maßstäbe mit breitem Einstellbereich und sensiblem Ansprechverhalten. Wobei ich die Front als makellos bezeichnen würde. Beim Heck jedoch haben mir die älteren Modelle besser gefallen. Die neuen Motorräder waren hinten noch etwas bockig - eine Eigenschaft die sich nach einigen Betriebsstunden jedoch etwas bessern soll.

Kleine Schwächen, große Wirkung

Natürlich gibt es auch Kritikpunkte: Die Euro-5-Modelle haben ihre Tücken bei der Getriebeentlüftung, und die Platzierung der Benzinpumpe ist nicht optimal gelöst. KTM Fans ist diese aktuelle Lösung ein Rätsel. Wie kann einem erfahrenen Hersteller wie KTM ein solch schwachsinniger Fehler passieren? Tatsächlich kann man so im Gelände nicht den vollen Tankinhalt nutzen und die Reichweite der Motorräder wird reduziert. Das ist untypisch für KTM - denn in vielen Bereichen wurden die EXC Modelle immer auf Basis von intensiven Erfahrungen konsequent weiterentwickelt. Die neue Platzierung der Benzinpumpe war jedoch ein sehr nerviger Rückschritt.

Doch diese Details können den überragenden Gesamteindruck nicht trüben. Selbst Viertakt-Fans in unserer Gruppe waren begeistert vom geringen Gewicht und dem intuitiven Handling der Zweitakt-KTM.

Im Element zwischen Ozean und Wildnis

Die wahren Qualitäten der KTM 300 EXC zeigen sich besonders eindrucksvoll in der Coffee Bay Area am Indischen Ozean. Zwischen menschenleeren Traumstränden und üppiger Vegetation offenbart sich die außergewöhnliche Bandbreite des Geländes. Die hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit dem leicht feuchten, aber nicht durchnässten Boden, schafft dabei perfekte Traktionsbedingungen. Es ist geradezu gespenstisch, welche Steilhänge die Maschine dank dieser Bedingungen und der perfekten Bereifung erklimmt.

KTM EXC 300 TBI im Praxistest

KTM EXC 300 TBI im Praxistest

Von Dschungel bis Savanne

Die Vielfalt der Landschaft fordert dabei die volle Bandbreite der Motorradtechnik. In einem Moment durchquert man dichte Waldpassagen, die an heimisches Terrain erinnern, im nächsten Augenblick öffnet sich die Landschaft zu weiten Graslandschaften mit atemberaubenden Ausblicken auf den Ozean. Die 300 EXC beweist dabei eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit: Während sie in den technischen Waldpassagen mit ihrer Handlichkeit punktet, überzeugt sie auf offenen Passagen mit Stabilität, Spurtreue und einem hohem Fahrkomfort. Fahrer anderer Marken oder auch von älteren Modellen werden beim Umsteig auf die neue 300er EXC vom niedrigen Vibrationsniveau überrascht sein. Dieses niedrige Vibrationsniveau sorgt bestimmt auch für eine langfristige Zuverlässigkeit des Motorrades.

Mit lokalem Respekt durchs Gelände

Ein besonderer Aspekt der Tour ist die Nähe zur lokalen Bevölkerung. Die Route führt oft direkt durch kleine Gehöfte, vorbei an Rinderherden und durch Dörfer. Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil der 300 EXC - ihr sanftes Ansprechverhalten erlaubt es, respektvoll und ohne störende Lärmbelastung durch bewohnte Gebiete zu fahren. Die Einheimischen begegnen den Motorradfahrern mit überraschender Freundlichkeit, was nicht zuletzt dem Respekt geschuldet ist, den Alfie Cox in der Region genießt.

Das wechselhafte Wetter Südafrikas stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Während unserer Tour erleben wir von tropischen Regengüssen bis zu drückender Hitze alle Facetten. Besonders beeindruckend ist, wie die KTM diese extremen Bedingungen wegsteckt. Nach heftigen Regenfällen verwandeln sich harmlose Bachläufe in echte Gewässer, doch die 300 EXC findet dank ihrer feinfühligen Gasannahme und des ausgewogenen Fahrwerks immer einen Weg durch die Hindernisse.

Besonders eindrucksvoll präsentiert sich die Maschine im legendären Valley of 1000 Hills nahe Durban. Was sich nach einer malerischen Bezeichnung anhört, entpuppt sich als wahres Enduro-Paradies - oder wie es in unserem Fall nach starken Regenfällen eher das "Valley of 1000 Water Crossings" wurde. Die Kombination aus steilen Anstiegen, tiefen Wasserdurchfahrten und technischen Trails zeigt eindrucksvoll, warum Alfie Cox trotz seiner persönlichen Vorliebe für die 450 EXC seinen Kunden die 300 EXC empfiehlt. Das geringere Gewicht und die bessere Handlichkeit machen sich besonders dann bezahlt, wenn die Kräfte nach stundenlangem Fahren nachlassen.

6 Tage unterwegs in Südafrika - mit der KTM 300 EXC 2025

6 Tage unterwegs in Südafrika - mit der KTM 300 EXC 2025

KTM 300 EXC – Das denkt die Community

Bei den Kommentaren unter unseren Videos und auf Social Media spiegelt sich eine klare Begeisterung für die neueste Generation der KTM 300 EXC wider. Zwar hat diese Zweitakt-Hardenduro gegenüber früheren Modellen an Feinabstimmung gewonnen, dennoch loben viele Fahrer den charakteristisch kräftigen Punch der 300-ccm-Klasse und die lineare Leistungsentfaltung des neuen Einspritzsystems. Mit der Throttle-Body-Injection (TBI) bekommt die 300 EXC laut Meinung vieler endlich wieder den etwas bissigeren Charakter zurück, ohne auf die Sanftheit und Bedienungsfreundlichkeit der TPI-Vorgänger verzichten zu müssen. Positiv hervorgehoben wird die leichtgängige Kupplung sowie das extrem traktionsstarke Anfahren in verblocktem Gelände. Auch die Vibrationen sind für einen Zweitakter auffallend gering, was bei harten Enduro-Etappen ein echter Pluspunkt ist. Am Fahrwerk wiederum scheiden sich etwas die Geister: Zwar erntet die geschlossene WP-Gabel viel Lob für ihre breiten Einstellungsmöglichkeiten und das komfortable Ansprechverhalten, doch der steifere Rahmen bringt laut manchen Besitzern weniger Nachgiebigkeit am Heck. Wer aggressiv fährt, begrüßt die zusätzliche Stabilität und bessere Präzision, während sanftere Enduristen gelegentlich den Komfort der Vorgängermodelle vermissen. Abseits dessen überzeugen Details wie die LED-Beleuchtung, die leicht abnehmbare Sitzbank und das werkzeuglose Verstellen der Federelemente. Gleichzeitig werden kleine Unannehmlichkeiten angemerkt, beispielsweise der schwer erreichbare Kühlerverschluss und die – bei niedrigem Füllstand – teils unzuverlässige Kraftstoffversorgung aufgrund der oben im Tank verbauten Pumpe. Insgesamt überwiegt jedoch die Zufriedenheit mit dem neuen Modell, da es sowohl im ambitionierten Hardenduro-Einsatz als auch auf längeren Offroad-Ausritten ein ausgereiftes und vielseitiges Gesamtpaket bietet. Wer eine leichte, technisch moderne und kraftvoll abgestimmte Zweitakt-Enduro sucht, findet aus Community-Sicht in der KTM 300 EXC einen äußerst gelungenen Nachfolger der ohnehin schon beliebten Vorgängergenerationen.

Fazit eines unvergesslichen Abenteuers

Nachdem wir sechs intensive Tage im Sattel der KTM 300 EXC verbracht haben, wird klar: Dieses Bike ist mehr als nur ein Motorrad - es ist der Schlüssel zu echten Abenteuern. Es ist geradezu gespenstisch, aus welch scheinbar aussichtslosen Situationen sich die Maschine noch nach oben rettet. Das Image von KTM mag in anderen Bereichen gelitten haben, doch im Hard Enduro-Segment - besonders bei der 300 EXC - ist der Ruf makellos. Die Empfehlung von Alfie Cox, auf diese Zweitakt-Königin zu setzen, kann ich nur unterstreichen. Und falls die 300er mal nicht verfügbar sein sollte: Auch die 250 EXC ist eine exzellente Alternative, die in der Praxis kaum Nachteile zeigt.

Du möchtest selbst Südafrika auf der Hardenduro erkunden? 5 Tage "all inclusive" kosten bei Alfie Cox 2.300 Euro. Verpflegung, Unterkunft, Motorräder inklusive.

https://alfiecox.co.za/bike-hire-tours/

KTM 300 EXC 2025 - Wichtigste Spezifikation

Motor und Antrieb

Bohrung72 mm
Hub72 mm
StarterElektro
KupplungMehrscheiben im Ölbad
Hubraum293.15 ccm

Fahrwerk vorne

Durchmesser48 mm
Federweg300 mm

Fahrwerk hinten

FederbeinMonofederbein
Federweg310 mm

Chassis

RahmenbauartDoppelschleife, Zentralrohr
Lenkkopfwinkel63.9 Grad

Bremsen vorne

Durchmesser260 mm

Bremsen hinten

Durchmesser220 mm

Daten und Abmessungen

Reifenbreite vorne90 mm
Reifenhöhe vorne90 %
Reifendurchmesser vorne21 Zoll
Reifenbreite hinten140 mm
Reifenhöhe hinten80 %
Reifendurchmesser hinten18 Zoll
Radstand1489 mm
Sitzhöhe von963 mm
Gewicht trocken104.6 kg
Tankinhalt9 l
Wie viel kostet eine KTM 300 EXC?
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KTM 300 EXC 2025 - Erfahrungen und Expertengutachten

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Die KTM 300 EXC bleibt die Referenz im Hardenduro-Segment und bietet ein erstklassiges Gesamtpaket für sportliche Fahrer. Der kräftige, aber gut kontrollierbare Motor, das präzise Fahrwerk und die moderne Technik machen sie sowohl für harte Enduro-Wettkämpfe als auch für anspruchsvolle Offroad-Abenteuer zur idealen Wahl. Einige Details wie das straffe Heck und die Tankpumpe könnten verbessert werden, aber insgesamt überzeugt das Motorrad mit einer beeindruckenden Mischung aus Power, Agilität und Fahrbarkeit.


leistungsstarker und traktionsstarker Motor

vibrationsarm trotz Zweitakttechnik

lineare und kontrollierbare Leistungsabgabe

sehr gutes Handling und hohe Wendigkeit

präzises und stabiles Fahrwerk

hochwertige Brembo-Bremsen und Kupplung

werkzeuglose Fahrwerksverstellung

automatische Öldosierung und Einspritzung für problemlosen Betrieb in allen Höhenlagen

schmale und ergonomische Sitzposition

vielseitig einsetzbar von Hardenduro bis Enduro-Wettkampf

Rahmensteifigkeit am Heck reduziert Komfort auf rauhem Untergrund

Tankpumpe kann bei niedrigem Füllstand Probleme machen

Praxistauglicher Kühlerschutz und Lüfter muss als Zubehör extra bezahlt werden

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Quelle: 1000PS

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