Wie schon erwähnt wird der neue V2 Motor im Hubraum und Leistung reduziert und kommt mit 890 ccm Hubraum und 120PS in unsere Auslagen. Die Grundkonstruktion sowie der 90° Zylinderwinkel ist gleichgeblieben. Ducati schaffte es aber durch den kleineren Hubraum den Motor auch zierlicher und vor allem auch leichter zu bauen. Sagenhafte 9,4 kg konnten auf den 955er Superquadro abgespeckt werden. Das erreichte man durch viele kleine Details, wie z.B. hohlgebohrte und verchromte Ventile. Nebenbei setzt man noch auf DLC Beschichtungen im Ventiltrieb und kann dank der erhöhten Verschleißfestigkeit an den Berührungspunkten auch die Bauteilgröße reduzieren und somit wieder Gewicht sparen. Weiters kommt beim neuen Triebwerk keine Desmotronik zum Einsatz. Die Ventile werden hier wie bei fast allen anderen Motorrädern mittels Feder wieder geschlossen. Das aufwendige Ventileinstellen wie bei den Desmo Motoren üblich entfällt hiermit und streckt die Ventilspielüberprüfungen somit auf ein 30.000km Intervall.
Paukenschlag: Weniger Hubraum! Ducati Panigale V2 2025
Ducati bringt eine neue V2 Panigale mit reduziertem Hubraum!
Alles hätte man von Ducati erwartet, aber bei einer neuen V2 Panigale mit neu konstruiertem Motor mit weniger Leistung wohl kaum. Besonders nachdem der Vorgänger im Vergleich zur hauseigenen V4 Version schon nicht unbedingt als Leistungsmonster durchging. Die Italiener gehen aber komplett in die andere Richtung und setzten beim Motor auf Downsizing. Mit kleinerem Hubraum und reduzierter Leistung will man mit dem überstrahlenden Namen "Panigale" im Gepäck offensichtlich jetzt auch im unteren Segment punkten. Was können wir erwarten?
Martin_Bauer
Veröffentlicht am 5.11.2024
Neuer Ducati V2 Motor 2025
Was können wir vom neuen Motor erwarten?
Ein Großteil der Gewichtsersparnis liegt aber auch an der kleineren Gehäusekonstruktion mitsamt kleineren Kühlkanälen und den zwischen den Zylindern angebrachten Wasser/Öl Wärmetauschers, der den Ölkühler überflüssig macht. Neben dem Gewichtsvorteil versucht man mit der von der Konkurrenz bereits bekannten variablen Ventilansteuerung, den Hubraumnachteil im unteren Drehzahlband zu kompensieren. Diese verbessert die Leistung bei tieferen Drehzahlen und sorgt somit für eine gleichmäßigere Kraftentfaltung, die besonders im Straßenbetrieb ihre Vorteile bringt. Trotzdem liegt die maximale Leistung erst bei 10.750 umin und das maximale Drehmoment von 93 Nm bei 8.250 umin an bevor der Begrenzer dann bei 11.350 umin zuschlägt. Mit der im Zubehör erhältlichen optimierten Abgasanlage soll der Motor dann auf 126PS kommen. Anhand dieser Daten werden wohl alle, die maximalen Vortrieb wollen, sich trotzdem in den oberen Drehzahlregionen aufhalten müssen. Auch bei der Serienabgasanlage geht Ducati eigene Wege. Während beim Auslass zwei unter dem Sitz angebrachte Endschalldämpfer, ähnlich der V4 Racing Anlage zur Anwendung kommen, ist die nach hinten führende Rohrverlegung etwas ungewöhnlich. Versucht man doch meist, diese elegant innerhalb des Motorrades verschwinden zu lassen, werden diese in diesem Fall aber unten sehr weit nach hinten geführt, um sie dann sehr prominent seitlich der Schwinge nach oben zu führen. Eventuell ein Versuch die bekannte Hitzeabstrahlung an der Panigale fern vom Fahrer zu halten. Ob das auch optisch gefällt, muss sich erst zeigen. Die Anti Hopping Kupplung läuft im Öl und verhindert somit das frühere Ducati typische Kupplungsrasseln im Stand, welches bei heutigen Lärmbeschränkungen kaum mehr zulassungsfähig wäre. Natürlich erfüllt das neue Aggregat die neueste Euro 5+ Norm und ist dadurch fit für zukünftig weiterer Anwendungen. Auch deshalb wird es den Motor auch mit 115PS und größerer Schwungmasse geben um mit weiteren Zugeständnissen Richtung Fahrkomfort/Touring auch andere Motorradtypen damit ausstatten zu können.
Chassis der neuen Panigale V2 2025
Der Monocoque-Rahmen der Panigale V2 ist aus Aluminium gegossen und ist mit 4kg sehr leicht. Er ist direkt am Zylinderkopf des Motors befestigt, was die Struktur des Motorrads verstärkt und gleichzeitig das Gewicht reduziert. Mit einem Radstand von 1.465 mm, einer Lenkgeometrie von 23,6° Nachlauf und 93 mm Nachlauf ist die Panigale V2 leicht im Handling und sollte eine schnelle, präzise Lenkung ermöglichen. Diese Eigenschaften sollten für Stabilität beim Kurvenfahren und bei hohen Geschwindigkeiten sorgen. Die Schwinge ist wie bei der großen V4 Schwester in Doppelarmausführung.
Ein größerer Unterschied liegt aber bei der Sitzposition. Diese ist im Vergleich mit höheren Lenkerstummel deutlich entschärft und unterstreicht somit die Straßentauglichkeit bei längeren Etappen. Mit einer Sitzhöhe von 837mm finden sich durchschnittliche bis große Fahrer sicher gut zurecht, kleinere werden sich damit aber etwas schwerer tun. In Summe wurden aber auch in diesen Bereichen Gewichtseinsparungen gemacht und mit einer leichten Lithium Batterie somit das Gesamtgewicht des Fahrzeuges um sagenhafte 17kg im Vergleich zum Vorgänger gesenkt und beträgt jetzt nur mehr 179kg fahrfertig ohne Treibstoff.
Bei den Bremsen setzt man Ducati typisch natürlich wieder auf Brembo. Mit zwei 320mm Scheiben vorne, die von M50er Sättel in die Zange genommen werden, sollte die neue Panigale auch mühelos verzögert werden können.
Ducati Panigale V2 S mit Öhlins Komponenten
Bei der Standard Version wird vorne eine 43mm Marzocchi Gabel und hinten ein Kayaba Federbein verwendet während bei der "S" Variante voll auf Öhlins gesetzt wird. Diesmal soll hier aber keine elektronische Verstellbarkeit implementiert und somit auch Zugeständnisse Richtung Preisgestaltung gemacht werden. Trotzdem findet man bei allen Fahrwerksausstattungen ein voll einstellbares System.
Gegenüberstellung: Panigale V2 S (links) und Panigale V2 (rechts).
Elektronik und Fahrmodi
Neben dem 5“ TFT Display verfügt die Panigale V2 über ein fortschrittliches Elektronikpaket, das auf einer 6-Achsen-Inertialplattform basiert. Zu den Funktionen gehören:
- Sportliches ABS Cornering: Bietet zusätzliche Sicherheit beim Bremsen in Kurven.
- Ducati Traction Control (DTC): Verhindert das Durchdrehen der Hinterradreifen.
- Ducati Wheelie Control (DWC): Kontrolliert das Anheben des Vorderrads beim Beschleunigen.
- Engine Brake Control (EBC): Reguliert die Motorbremse.
- Ducati Quick Shift 2.0: Ermöglicht schnelles Schalten ohne Kupplung.
Die Panigale V2 bietet vier Fahrmodi (Race, Sport, Road, Wet), die es dem Fahrer ermöglichen, die Einstellungen für alle Steuerungen und die Motoransprache an seine Vorlieben und die jeweiligen Fahrbedingungen anzupassen.
Ducati Panigale V2 2025: Verfügbarkeit und Farben
Die Ducati Panigale V2 wird ab Ende Januar 2025 in den Händlern erhältlich sein, zunächst in der klassischen Ducati Rot-Lackierung. Die V2 wird in einer Zweisitzer-Konfiguration angeboten, während die V2 S in einer Einzelsitz-Konfiguration erhältlich ist, mit einem Passagierkit als Zubehör.
Ducati bringt mit der neuen V2 Panigale eine entschärftere Variante und geht mit einer wohl angenehmeren Sitzposition eindeutig Richtung Straßentauglichkeit und Einsteigerfreundlichkeit. Das unterstreicht auch die Tatsache, dass es die V2 auch in einer A2 Version geben wird. Eine Panigale zum Einstieg, wer hätte sich das gedacht?
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Paukenschlag: Weniger Hubraum! Ducati Panigale V2 2025 Bilder
Quelle: 1000PS