Die Zukunft von MV Agusta! COO Luca Martin im Interview

Die Zukunft von MV Agusta! COO Luca Martin im Interview

Wird unter Pierer alles anders?

Poky spricht mit Luca Martin, dem Chief Operating Officer von MV Agusta über den Einfluss der Pierer Mobility, neue Ambitionen in der MotoGP und den Spagat zwischen Exklusivität und Wirtschaftlichkeit.

Poky

Poky

Veröffentlicht am 30.7.2024

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MV Agustas erstes Halbjahr unter Mehrheit der Pierer Mobility

MV Agusta hat kürzlich einen Bericht über das für das kleine exklusive Unternehmen aus Norditalien bemerkenswerte erste Halbjahr 2024 präsentiert. Es scheint unter der neuen Führung der Pierer Mobility AG befindet sich das Unternehmen in einem tiefgreifenden Wandel mit mehreren wichtigen Entwicklungen in verschiedenen Bereichen der Geschäftstätigkeit. Von der erfolgreichen Einführung der ersten Reiseenduro über die Ausweitung des Händlernetzes bis hin zur Einführung innovativer Initiativen wie „MV Accademia“, der Akademie für Händler ist da die Rede. Die Übernahme der Mehrheitsbeteiligung durch die PIERER Mobility AG und die neu ernannte Führung unter der Leitung von Neu-CEO Hubert Trunkenpolz planen mittelfristig ein jährliches Produktionsvolumen von mehr als 10.000 Einheiten am Standort Varese. Das entspräche einer Verdoppelung der Absatzzahlen aus dem Jahr 2023.

Die Einführung der Enduro Veloce im April markierte einen Wendepunkt in der Geschichte von MV Agusta. Erstmals tritt MV im - aktuell heiß umkämpften - Adventure-Segment an und prompt ist die Enduro Veloce die meistverkaufte MV. Aber auch an der klassischen Geschäftstätigkeit der exklusiven Luxusobjekte hat sich kürzlich Neues getan: Die Superveloce 1000 Serie Oro, das auf 500 Exemplare limitierte Sondermodell, demonstriert, wie ich am eigenen Leib erfahren durfte eindrucksvoll, was MV Agusta auszeichnet. Im Folgenden haben wir Luca Martin, den Chief Operating Officer (COO) von MV Agusta, interviewt, um mehr über diese Entwicklungen und die zukünftigen Pläne des Unternehmens zu erfahren. Luca Martin gibt uns Einblicke in die Zusammenarbeit mit PIERER Mobility, einen Ausblick auf mögliche neue Modelle und verrät auch mit welchen Herausforderungen MV Agusta aktuell konfrontiert ist.

Interview zwischen Poky, 1000 PS, Redaktionsleiter bei 1000PS, und Luca Martin, Luca Martin, Chief Operating Officer (COO) von MV Agusta

Poky, Redaktionsleitung 1000 PS: Hallo Luca, danke dass du dir die Zeit nimmst, ich würde vorschlagen wir starten gleich mitten rein: Mit der Superveloce 1000 Serie Oro ist gerade ein spektakuläres neues Modell auf den Markt gekommen. Es hat klassische runde Formen und auch einige moderne Linien. Hältst du das Design von MV Agusta für retro?

Luca Martin, Chief Operating Officer MV Agusta: Nein, nicht wirklich. Die Formensprache ist unsere Interpretation von Eleganz. Es ist also nicht unbedingt ein Retro-Bike, auch wenn es natürlich von unserem Herzen und unserer Vergangenheit inspiriert ist. Aber ich würde dieses Motorrad nicht als Retro-Bike definieren.

Poky, 1000 PS: Viele Hersteller springen immer noch auf den Heritage- oder Retro-Trend auf, obwohl ihnen eine weit in die Vergangenheit reichende Geschichte fehlt. Kann das aus deiner Sicht funktionieren, ohne eigene Heritage?

Luca, MV Agusta: Nun, ich glaube, dass die Designs immer die Werte einer Firma repräsentieren. In unserem Fall, mit fast 80 Jahren Geschichte, ist Heritage natürlich Teil unserer Werte. Deshalb glaube ich, dass die Verarbeitung der Vergangenheit und der unglaublichen Designs, die wir über unsere Geschichte hatten, sicherlich ein kompetitiver Vorteil sind. Was neue Retro-Bikes anderer Hersteller betrifft, denke ich, dass es darum geht, wie sie ihre Werte glaubhaft in ihre Produkte einbringen. Wenn sie sich mit Retro-Bikes wohlfühlen, ist das ok. Am Ende wird der Markt diese Entscheidung beurteilen und die Kunden werden die Retro Bikes kaufen oder nicht. Ich sehe das nicht als Problem. Unsere Geschichte ist jedenfalls authentisch. Das ist eine Message, die wir unseren Kunden mitgeben wollen.

Poky, 1000 PS: Seit der Übernahme der Mehrheit durch Pierer wurden viele Gerüchte verbreitet. Hand aufs Herz: Gibt es bereits eine Zusammenarbeit mit KISKA für zukünftige Designprojekte?

Luca, MV Agusta: Eines möchte ich klarstellen: MV Agusta ist eine unabhängige Geschäftseinheit innerhalb der Pierer Mobility Group. Wir schätzen KISKA als ein hoch angesehenes Designzentrum. Aber wir sind auch sehr stolz auf unsere eigenen Designer und unseren Designstil. Unser Centro Stile arbeitet aktuell und wird auch künftig nur für MV Agusta arbeiten.

Poky, 1000 PS: Lass uns zu eurem aktuellsten Bike, der Super Veloce 1000 Serie Oro kommen: Der Motor der Superveloce basiert auf eurer 4-Zylinder-Reihenmotor-Plattform. Die Leistung wurde im Vergleich zur Brutale 1000 nicht erhöht. Ist der Zenit mit dem aktuellen Reihenmotor unter den strengen Emissionsvorschriften erreicht?

Luca, MV Agusta: Nein, wir haben den Zenit noch nicht erreicht. Wir arbeiten weiter an der Entwicklung dieses Motors. Gleichzeitig glauben wir, dass der aktuelle Motor für unsere Superveloce Mille am besten geeignet ist. Um es besser zu erklären: Wir haben uns außerhalb des Motorradsegments umgesehen und den Porsche GT3 als Referenz genommen. Es ist ein unglaubliches, aber auch ein alltagstaugliches Supercar. Unser Ziel ist es, unseren Kunden ein ähnliches Erlebnis zu bieten – ein Biest, das dennoch bei niedrigen Drehzahlen und Geschwindigkeiten in der Stadt angenehm zu fahren ist.

Poky, 1000 PS: Das leuchtet mir ein, dennoch: Gibt es aktuell Pläne für die Entwicklung eines V4-Motors bei MV-Agusta auch im Hinblick auf den Erfolg dieser Plattform in der MotoGP?

Luca, MV Agusta: Der V4 ist derzeit die beste Plattform in Bezug auf Leistung, und das ist auch der Grund, warum fast alle MotoGP-Teams einen V4 einsetzen. Aber im Moment gibt es keine Pläne für einen V4. Wir glauben, dass unsere aktuellen Reihenmotoren, der Drei- und der Vierzylinder das authentischste MV Agusta-Erlebnis bieten. Es gibt außerdem noch einen weiteren Aspekt zu beachten: Unser 4-Zylinder-Reihenmotor ist sehr schmal und erlaubt es unseren Designern, Formen zu gestalten, die mit anderen Motoren nicht möglich wären.

Poky, 1000 PS: Die MV Agusta F4 ist eine Legende. Wie viel hat die Superveloce mit der F4 gemeinsam?

Luca Martin: Wir glauben, dass die Superveloce Mille ebenfalls zu einer Legende wird. Es gibt viele Komponenten an der F4, die uns auch hier inspiriert haben, zum Beispiel der Auspuff. Aber diese beiden Motorräder sind unterschiedlich. Die F4 war eine ikonische Rennmaschine, während die Superveloce Mille ein sehr schnelles, aus Designperspektive außergewöhnliches und unter allen Bedingungen angenehm zu fahrendes Motorrad ist.

Poky, 1000 PS: Können wir uns in Zukunft auf eine Neuauflage der F4 freuen?

Luca, MV Agusta: Jeder mag die F4. Es war mein Traummotorrad, als ich jünger war. Manchmal werden Träume wahr, also hoffe ich, dass auch dieser Traum wahr wird.

Poky, 1000 PS: Hat die Zusammenarbeit mit Pierer Mobility in einer Phase der Entwicklung des Superveloce 1000 eine Rolle gespielt? Wenn ja, in welcher Phase?

Luca, MV Agusta: Wir haben unsere Kräfte im November 2022 gebündelt, und natürlich war dieses Motorrad bereits in der Entwicklung. Die Zusammenarbeit hat uns ermöglicht, einige Tests zu beschleunigen und zusätzliche Ressourcen zu nutzen. Das Team hier hat von Anfang an eine großartige Arbeit geleistet, aber die Partnerschaft hat vor Beginn der Produktion einen zusätzlichen Schub gegeben.

Poky, 1000 PS: Wird MV Agusta bei der Entwicklung weiterer Modelle in Zukunft auf die technischen Möglichkeiten der Pierer Mobility Gruppe zurückgreifen?

Luca, MV Agusta: Absolut. Wir nutzen die Synergien und Ressourcen der Pierer Mobility Group, beispielsweise Messungen im Labor, die wir bisher auslagern mussten. Es wäre unklug, nicht die Gelegenheit zu nutzen, von einem kompetenten Team in Österreich zu profitieren. Es geht jedoch auch in die andere Richtung: In Bereichen, in denen MV Agusta ein starkes Know-how hat, wie zum Beispiel bei Karbonteilen, unterstützen wir die Entwicklung von KTM, Husqvarna oder GasGas.

Poky, 1000 PS: Welche Forschungs- oder Entwicklungsschritte werden in Varese verbleiben und wo wird die Zusammenarbeit mit den neuen Kollegen in Österreich gesucht?

Luca, MV Agusta: Derzeit planen wir, die F&E in Varese komplett zu renovieren. Wir wollen die Synergien nutzen, um mehr Ressourcen zu haben, nicht um Ressourcen zu verlagern.

Poky, 1000 PS: Die Ersatzteilbeschaffung für MV Agustas kann laut den MV-Besitzern, unserer Community, eine schwierige Aufgabe sein. Wird es mit Pierer Mobility als starkem Partner auch in Zukunft KTM-Händler geben, die man mit seiner MV Agusta besuchen kann?

Luca, MV Agusta: Momentan konzentrieren wir uns darauf, unser eigenes Netzwerk wieder aufzubauen. Es gibt einige Händler, die auch KTM führen, diese sind aber nicht in der Mehrheit. Wir haben derzeit fast 200 Händler weltweit. Dank der Unterstützung der Pierer Mobility Group nutzen wir deren lokale Präsenz. Aber in Bezug auf das Händlernetzwerk sind die Produkte so unterschiedlich, dass es schwierig ist, Händler zu finden, die sowohl MV Agusta als auch KTM richtig repräsentieren können.

Poky, 1000 PS: Werden diese Händler in der Lage sein, MV Agustas aller Epochen zu betreuen?

Luca, MV Agusta: Das wäre das Ziel. Schulung ist ein Schlüsselelement, um alle Mechaniker auf den neuesten Stand zu bringen. Der Know-how-Transfer von Pierer Mobility ist dabei sehr hilfreich. Für Motorräder, die nach 2020 produziert wurden, haben wir bei der Ersatzteillieferung bereits eine Erfüllungsquote von über 96%. Ich will ehrlich sein, in der Vergangenheit waren Ersatzteile nicht in einem zufriedenstellenden Ausmaß verfügbar. Wir arbeiten daran, die Verfügbarkeit aller Ersatzteile für Modelle ab 2014 zu verbessern. Bei den Modellen ab 2020 liefern wir Ersatzteile binnen drei Werktagen. Ich kann versichern, dass wir uns um jeden Kunden kümmern.

Poky, 1000 PS: Kommen wir zum Rennsport: KTM hat seit Jahren ein MotoGP-Team, MV Agusta hat eine reiche Geschichte im Spitzensport. Werden wir MV Agustas eines Tages wieder in der höchsten Klasse sehen?

Luca, MV Agusta: Derzeit liegt unser Fokus darauf, uns kommerziell und industriell zu konsolidieren. Rennsport liegt in unserer DNA und wir sehen eine Möglichkeit mit dem neuen Reglement in der MotoGP ab 2027. Vielleicht kehrt MV Agusta zurück und tritt mit voller Kraft gegen eine andere starke italienische Marke an. Wir werden sehen.

Poky, 1000 PS: Spielt das Engagement im Rennsport noch eine Rolle bei der Entwicklung neuer Modelle?

Luca, MV Agusta: Ja, mit unserem Supersport-WM-Team tauschen wir nach jedem Rennen Informationen und Daten aus. Natürlich ist das nicht mit der MotoGP vergleichbar, aber es ist ein wichtiges Mittel, um unsere Leistung auf der Rennstrecke zu verbessern und den jungen Ingenieuren das Rennsportgefühl zu vermitteln, das Teil unserer DNA ist.

Poky, 1000 PS: Kommen wir zurück auf die Straße, oder eigentlich auch darüber hinaus: Ihr habt kürzlich mit der Enduro Veloce mit einem neu entwickelten Motor ein neues Segment betreten. War das das letzte Segment?

Luca, MV Agusta: Nein, es ist nicht das letzte Segment. Die Enduro Veloce ist unsere Interpretation der Reiseenduro, aber es gibt noch viele andere Segmente, die wir erkunden könnten. Wir müssen aber immer sicherstellen, dass jedes neue Produkt die Werte von MV Agusta trägt, dass wir es auf unsere Weise machen.

Poky, 1000 PS: Wenn du den aktuellen Markt betrachtest, in welchem Segment siehst du einen Platz für ein MV Agusta Modell? Ein großer Cruiser oder Tourer ist dann doch schwer vorstellbar…

Luca, MV Agusta: Warum nicht? Warum kein großer Cruiser oder ein echtes Classic Bike? Dank unserer Geschichte und unseres Erbes hätten wir viele Möglichkeiten zu erkunden. Eines ist jedoch, wie bereits vorhin erwähnt wichtig: Egal in welchem Segment wir es versuchen, wir müssen stets sicherstellen, dass das Produkt die Werte von MV Agusta würdig verkörpert. Sonst werden wir scheitern.

Poky, 1000 PS: Die Enduro Veloce, wurde auf Anhieb euer meistverkauftes Motorrad. Macht so ein Erfolg Lust auf mehr? Plant ihr, die Produktion zu steigern?

Luca, MV Agusta: Ja und Nein. Inspiriert von Luxusherstellern in anderen Branchen, wie z.B. Ferrari möchten wir die Exklusivität unserer Produkte bewahren. Wir möchten keine Massenproduktion, sondern exklusive, handgefertigte Luxusprodukte aus Italien anbieten. Also werden wir auch bei der Produktionsausweitung extrem vorsichtig vorgehen.

Poky, 1000 PS: Vielen Dank, Luca. Es war sehr interessant, mit dir zu sprechen. Ich freue mich auf die Zukunft von MV Agusta und hoffe, dass wir uns bald wiedersehen.

Luca, MV Agusta: Vielen Dank. Du bist jederzeit herzlich willkommen hier.

Poky, 1000 PS: Vielen Dank!

Die Zukunft von MV Agusta! COO Luca Martin im Interview Bilder

Quelle: 1000PS

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Die Strecke ist abwechslungsreich und fordert sowohl Fahrer als auch Maschine.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Die Serpentinen und Haarnadelkurven bieten zwar nicht die perfekte Umgebung, die Stärken der MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro auszukosten, aber eine Gelegenheit, die offenbart, ob sich der Nobelhobel auch im Alltag gut bewegen lässt.

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Schon beim ersten Anblick beschleicht einen das Gefühl: Hier hat MV Agusta etwas ganz Besonderes geschaffen.

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Die Winglets, ansonsten teils lieblos angeflanscht, sind ein integraler Bestandteil des Designs.

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Im Interview mit Chefdesigner Stephane Zach habe ich ihn auf die besondere Formensprache, die mich an die Luftfahrt erinnert, angesprochen.

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Er erwiderte, dass er diese Assoziation öfters hört, bei der Entwicklung des Projekts aber eigentlich auf MV Agustas reiche Geschichte zurückgeblickt hat, insbesondere auf die Ära von Tamburini.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Er betont, dass die das Fahrzeug dominierenden Winglets nicht nur ein Trend sind, sondern in diesem Motorrad auch eine ganz klare Aufgabe haben.

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Beim Durchstöbern der MV Agusta Geschichtsbuch fand er Inspiration in den GP500-Modellen, die bereits in den 70er Jahren Winglets nutzten, wenn auch nur für zwei Runden in Spa.

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Aus Respekt, Ehrfurcht und mangelnder finanzieller Ausstattung im Fall des Falles war ich beim Test, verglichen mit dem Potential der Superveloce 1000 im Bummeltempo unterwegs.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Das semi-aktive Öhlins-Fahrwerk ist auch in der Superveloce 1000 Serie Oro ein wahres Gedicht.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Die Abstimmung erfolgt grundsätzlich analog zu den vier Fahrmodi. Im Modus Custom lassen sich dann noch alle Parameter individuell anpassen, sollte man mit den Voreinstellungen nicht glücklich werden.

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Auf den Landstraßen entlang unserer Strecke war ich mit dem Sport-Modus stets gut bedient.

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Die Superveloce Mille bietet ein unglaublich direktes Gefühl fürs Vorderrad. Man hat das Gefühl, eins mit der Straße zu sein.

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Gleichzeitig verfügt man durch die Elektronik in jeder Situation noch über mehr Restkomfort als bei herkömmlich einstellbaren Fahrwerken wie bei der Superveloce 800 S, die ich am Vortag sozusagen zur Einstimmung bewegen durfte.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Die Fahrmodi – Rain, Sport, Race und Custom – lassen keine Wünsche offen. Der Rain-Modus sorgt für sanftes und sicheres Fahren bei Regen, während der Sport-Modus die perfekte Balance zwischen Power und Komfort bietet. Im Race-Modus zeigt die Superveloce ihr volles Potenzial.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

In der Praxis ist der Sportmodus ideal, die Gasannahme im Modus Race gehört namensrecht eher auf die Rennstrecke.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Auf einem Verbindungsstück auf der Tangenzialautobahn sticht mich dann doch der Hafer: Ab 150 km/h beginnt das wahre Vergnügen.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Das Motorrad fühlt sich unglaublich stabil an, und das Luftpolster an der Brust trägt einen förmlich.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Die sportliche Sitzposition macht Lust auf Geschwindigkeit, besonders auf den kurvigen Abschnitten der Autostrada. Man spürt, dass dieses Motorrad für hohe Geschwindigkeiten gebaut wurde.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Ein besonderes Highlight ist die anpassbare Schwinge an der MV Agusta Superveloce Serie 1000 Oro.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Zwei verschiedene Positionen können genutzt werden, um entweder mehr Druck aufs Vorderrad und damit mehr Kontrolle über die Front oder mehr Druck aufs Hinterrad und damit eine bessere Traktion beim Beschleunigen zu erhalten.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Um nicht zu sehr in Lobhudelei zu verfallen, möchte ich auch auf Schwächen der MV hinweisen.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Zum einen ist die Hitzeentwicklung bei niedrigen Geschwindigkeiten nicht von schlechten Eltern, zum anderen ist der Wendekreis, wie bei allen MV Agustas mit Ausnahme der Enduro Veloce, mit dem eines mittelgroßen Reisebus zu vergleichen.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Das bezaubernd schöne Gestühl aus Alcantara und Leder mit abgesteppten Nähten, auf dem ich Platz nehmen durfte, überzeugt auch eher durch die hochwertige Optik als durch langstreckentauglichen Komfort.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Eines gleich vorweg: Die Superveloce 1000 Serie Oro erfüllt “nur” die Euro 5 und nicht die noch strengere Euro 5+ Norm.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Dennoch ist es unglaublich wie befreit die eigens vom Spezialisten Akrapovic für die 1000er entwickelte Titan-Auspuffanlage ihren herrlichen Sound zum besten geben darf.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

In tiefen Drehzahlen lauscht man einem potenten Bollern, das in der Mitte ein kerniges Vibrato entfaltet und im 5-stelligen Bereich in einem melodischen Kreischen gipfelt.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Analog zur optischen Untermalung lässt sich auch der Druck im Sattel erleben, den einem das Vierzylinderaggregat beschert. Kraft genug steht prinzipiell immer zur Verfügung, es gibt kaum mechanische Geräusche.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

In extrem engen Kehren, wie sie am Mottarone vorzufinden waren, muss man jedoch selbst im ersten Gang etwas Geduld mitbringen bis sich der Reihenvierer aus dem Drehzahlkeller erhebt.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Doch dann geht's dahin! Rasch jagt die digitale Drehzahlnadel nach oben und der Vortrieb wird dank 16 radialer Titanventilen und DLC-beschichteter Nocken immer vehementer.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Über 10.00 Touren entfesselt sich dann ein Feuerwerk, dass auch in Zeiten der omnipräsenten V4-Aggregate atemberaubend ist und erst bei 14.000 Touren gipfelt.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Die Motorelektronik ist auf dem neuesten Stand. Die achtstufige Traktionskontrolle arbeitet selbstverständlich schräglagenabhängig, die Gasanahme per ride-by-wire ist sauber abgestimmt.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Überraschend: Die Superveloce 1000 hat einen intuitiv zu bedienenden Tempomat an Bord.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Das Bremssystem von Brembo ist absolut erstklassig. Die 320-mm-Vorderradscheiben und die radial montierten Stylema-Sättel sorgen für eine kraftvolle und präzise Bremswirkung. Hier entspricht die Performance punktgenau dem Einsatzzweck dieses Highspeed-Straßensportlers.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Das Bremssystem von Brembo ist absolut erstklassig. Die 320-mm-Vorderradscheiben und die radial montierten Stylema-Sättel sorgen für eine kraftvolle und präzise Bremswirkung. Hier entspricht die Performance punktgenau dem Einsatzzweck dieses Highspeed-Straßensportlers.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Als Referenz aus der Automobilwelt hat man bei MV Agusta Porsches GT3 im Blick.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Ein unfassbar schnelles Fahrzeug mit einem brauchbaren Rest an Praxisnutzen.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Die speziell für die Superveloce entwickelte Version des Pirelli Diablo Supercorsa SP V4 Reifens mit rotem Streifen an der Flanke verleiht dem Motorrad einen zusätzlichen Hingucker.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Die MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro ist mehr als nur ein Motorrad. Sie ist ein Statement, eine Liebeserklärung an Design und Performance, sie ist mit ihrer limitierten Auflage von nur 500 Einheiten ein Sammlerstück und bestimmt ein Klassiker von Morgen.

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MV Agusta Superveloce 1000 Serie Oro 2024

Es bleibt zu hoffen, dass einige künftige Eigentümer sie auch tatsächlich auf der Straße bewegen. Mit viel Glück bekommt man dann eine in der freien Wildbahn zu Gesicht. Augen offen halten!

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