Ducati Multistrada V2 S 2025 - der erste Test!

Ducati Multistrada V2 S 2025 - der erste Test!

Wie schlägt sich der neue V2-Motor?

Die Spannung vor dem ersten Test der neuen Ducati Multistrada V2 ist diesmal besonders groß, schließlich wurde die Reisemaschine für das Modelljahr 2025 quasi komplett neu entwickelt! Kamerakind Schaaf findet während der ersten Testfahrt in Valencia nun heraus, wie sich der neue Motor sowie all die weiteren Änderungen im Fahrbetrieb anfühlen!

Schaaf

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Veröffentlicht am 3.2.2025

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Während das letzte Update der „kleinen“ Multistrada im Jahr 2021 mit Neuerungen eher geizte, könnte man die nun erfolgte Modell-Aktualisierung beinahe schon als bahnbrechend bezeichnen. Laut den Ducati-Ingenieuren vor Ort teilt sich die 2025er Variante nur noch rund fünf Prozent der Komponenten mit dem Vorgängermodell. Das Herzstück der Überarbeitung bildet selbstverständlich der neue 890 Kubikzentimeter große V2-Motor, der nun ohne Desmodromik auskommt und stattdessen auf eine variable Ventilsteuerung setzt. Dadurch soll eine geschmeidigere Leistungsentfaltung bei niedrigen Drehzahlen erreicht werden. Gleichzeitig wurde die Spitzenleistung von 113 auf 115,6 PS bei 10.750 Umdrehungen erhöht, während das maximale Drehmoment um 2 Nm gesenkt wurde. So liegt der Spitzenwert von 92 Nm jetzt bei 8.250 Touren an. Die Vorgängerin erreichte ihren Drehmoment-Gipfel jedoch schon bei 6.750 U/min, ein Umstand, der kleine Sorgenfalten entstehen lässt. Braucht die neue Multistrada nun etwa ordentliche Drehzahlen, um zufriedenstellend abzuliefern? Diese Frage konnte dank der Testfahrt glücklicherweise eindeutig beantwortet werden, die Auflösung findet ihr weiter unten.

Motor 2025 Ducati Multistrada V2

Der komplett neu entwickelte V2-Motor

Obwohl die Desmodromik entfällt, bleiben die Wartungsintervalle unverändert: Ölwechsel sind alle 15.000 Kilometer fällig, eine Ventilspielkontrolle alle 30.000 Kilometer. Das größte Augenmerk bei der Neuentwicklung der Multistrada wurde auf Gewichtseinsparung gelegt. Neben dem Motor, welcher mit 54,9kg der leichteste Ducati-V2 bisher ist, trägt auch die neue Chassis-Konstruktion entscheidend zur erfolgreichen Schlankheitskur bei. Aluminium-Monocoque, mittragender Motor und ein angeschraubter Stahl-Hilfsrahmen bilden nun das Grundgerüst. Auch die Schwinge ist neu, ebenso die um insgesamt 1,5kg leichteren Felgen. Insgesamt soll die Neue stolze 18kg weniger auf die Waage bringen. Die fahrfertige Standardversion wiegt ohne Treibstoff somit 199 Kilogramm, während die getestete S-Version nochmal 3kg schwerer ist. Der Tank kann übrigens mit maximal 19l Sprit befüllt werden.

Änderungen bei der Ergonomie

Auch im Bereich der Ergonomie hat sich einiges getan. Die Federwege von 170 Millimetern vorne und hinten bleiben erhalten, allerdings lässt sich die Sitzhöhe jetzt zweistufig anpassen. Standardmäßig liegt sie zwischen 830 und 850 Millimetern, kann mit optionalem Zubehör aber auf bis zu 790 Millimeter abgesenkt oder auf maximal 870 Millimeter erhöht werden. Zusätzlich bietet Ducati auch eine Absenkfunktion, die das Motorrad per Knopfdruck um weitere acht Millimeter niedriger macht, um kleineren Fahrern das Leben kurz vor Stillstand etwas zu erleichtern.

2025 Ducati Multistrada V2 S in Action

Änderungen in der Ergonomie sollen die neue Multi V2 noch zugänglicher machen!

Elektronisch ist die Multistrada V2 S selbstverständlich auf dem neuesten Stand. Sie verfügt über ein komplettes Elektronikpaket, das Kurven-ABS und schräglagenabhängige Traktionskontrolle beinhaltet. Fünf vorkonfigurierte und gleichzeitig auch individuell anpassbare Fahrmodi ermöglichen es, die Gasannahme, die Wheelie-Kontrolle, die Motorbremswirkung, das ABS und die Traktionskontrolle auf die persönlichen Vorlieben abzustimmen. Das semiaktive Fahrwerk kann elektronisch in jeweils fünf Stufen verstellt werden und bietet jetzt zusätzlich vorgefertige Elektronik-Setups, welche als Dynamic, Comfort und Low Grip bezeichnet werden.

Die Unterschiede zwischen S und Standard, verfügbare Farben, Preise

Im Sattel der günstigeren Standardvariante ohne „S“ muss auf das semiaktive Fahrwerk und das Ducati Multimedia-System verzichtet werden, wodurch sie allerdings rund 2.000 Euro günstiger wird. Eine interessante Entscheidung von Ducati ist, dass selbst die S-Version keine Heizgriffe serienmäßig bietet. Diese sind erst im Travel-Paket enthalten, das für derzeit 1.225 Euro erhältlich ist und zusätzlich zu den beheizten Griffen auch 60-Liter-Seitenkoffer sowie einen Hauptständer umfasst. Die jeweiligen Extras können natürlich auch separat und ohne Paket gekauft werden. Im Zubehörkatalog lassen sich außerdem weitere sinnvolle Investitionsmöglichkeiten finden, so können wir dort beispielsweise auch für den obligatorischen Termignoni-Slip-On, Alu-Koffer, Topcase, Motorschutz, Sturzbügel oder Drahtspeichenfelgen noch mehr Geld auf den Tresen legen. In Sachen Farbwahl gibt es die Standardversion nur in Rot, für die „S“ bietet Ducati zusätzlich auch ein militärisch-inspiriertes Grün. Grund zur Freude gibt es für A2-Führerscheinbesitzer, die Multi gibt es auch als drosselbare Variante zu kaufen. Die aktuellen Preise für Deutschland findet ihr hier, ebenso jene für Österreich und die Schweiz.

Ducati Multistrada V2 S 2025 Travel Paket

Die Multistrada V2 S im Travel-Trim

Eine Frage, die sich mit der neuen Modellgeneration unweigerlich stellt, ist, ob Ducati mit dem Wegfall der Desmodromik auch den charakteristischen Charme seiner Motoren geopfert hat. Gerade dieser Motorencharakter, das unverkennbare Gefühl im Sattel, die Vibrationen und das spezifische Fahrverhalten, war für viele Ducati-Fans immer essenziell. Ich persönlich empfinde sogar das durchaus bockige Verhalten der alten Multistrada im unteren Drehzahlbereich als irgendwie liebenswert. So kommt jetzt also zusätzlich zu meinen Bedenken hinsichtlich der spät anliegenden Maximalleistung auch noch die Sorge über den Verlust des Ducati-Feelings hinzu. Die Antwort darauf findet ihr ebenfalls gegen Ende des Berichts, wenngleich ich darauf hinweisen muss, dass meine Antwort hierzu wesentlich weniger eindeutig ausfällt.

Die Ergonomie der 2025 Ducati Multistrada V2 S

Ich beginne den tatsächlichen Fahrbericht mit der Ergonomie, da sich auch hier einiges geändert hat. Die Sitzposition wirkt insgesamt touristischer, mehr dem Reiseenduro-Durchschnitt entsprechend. Während der Kniewinkel laut Ducati entspannter gestaltet wurde, fällt zusätzlich auf, dass sich die Sitzerei insgesamt etwas weniger ins Motorrad integriert anfühlt. Man sitzt mehr auf als im Fahrzeug, was einem aktiven Fahrstil wiederum eher entgegenkommt. So wurde der Kniewinkel zwar weniger spitz, den Oberkörper bekommt man aber trotzdem gut über den Lenker drüber. Man fühlt sich als Herr der Lage, nicht als Passagier. Die Sitzbank fühlt sich hochwertig an und bietet genug Bewegungsfreiheit, um durch Vor- und Zurückrutschen verschiedene Sitzpositionen einzunehmen. Sie ist tendenziell eher auf der härteren Seite, was sich auf längeren Strecken aber als positiv auswirken könnte. Während dem Fahren fällt auf, dass kaum Vibrationen wahrzunehmen sind. Weder am Lenker noch an den Fußrasten spürt man störende Erschütterungen, was das nervenschonende Reisen unterstützt.

Windschutz der Ducati Multistrada V2 2025

Die Front erinnert nun stärker an die Multistrada V4, was natürlich auch Änderungen für den Windschutz mit sich bringt. In der höchsten Position schützt das Windschild den Kopf des Fahrers vollständig vor Verwirbelungen, während es in der niedrigsten Stellung für angenehmen Fahrtwind sorgt. Somit bleibt auch die Geräuschentwicklung im angenehmen Bereich. Laut Ducati verbessert die neue Front gleichzeitig den Windschutz im Schulterbereich. Es mag sein, dass dieser nun tatsächlich besser als im Sattel der alten ist. Allerdings möchte ich hier kein endgültiges Fazit vornehmen, ohne die beiden Versionen direkt miteinander verglichen zu haben. Mir wäre zumindest kein unangenehmer Zug auf den Schultern aufgefallen. Auf den Armen jedoch zieht es definitiv, was aufgrund der halbwegs grazilen Erscheinung des Motorrads aber auch keine negative Überraschung darstellt. Eine interessante Neuerung sind die aerodynamischen Kanäle für die Beine, die im Sommer für bessere Kühlung sorgen sollen. Bei kühleren Temperaturen, in welchen getestet wurde, zeigte sich jedoch, dass sie in erster Linie für kalte Beine sorgen, da es keine Möglichkeit gibt, die Luftzufuhr zu regulieren. Hier wäre eine Anpassung für die nächste Modellgeneration wünschenswert. Unabhängig davon konnte ich während der Testfahrt sowieso keine unangenehme Hitzeentwicklung seitens des Motors wahrnehmen. Wie sich das ganze dann bei wesentlich wärmeren Außentemperaturen verhält, dies bleibt vorerst abzuwarten.

Aero-Klappen der Ducati Multistrada V2

Die neuen Lufteinlässe sollen für kühle Beine sorgen.

Die neue Multistrada V2 S verfügt nun über drei verschiedene Display-Anzeigemodi. Die erste Variante zeigt eine aufgeräumte und minimalistische Darstellung, während die zweite etwas mehr Informationen bietet, so wird dem Fahrer hier das momentan anliegende Drehmoment sowie die Leistung angezeigt. Die dritte Anzeige ist deutlich umfangreicher, könnte jedoch für manche Fahrer als überladen empfunden werden. Eine interessante Neuerung dieser Ansicht ist allerdings die Möglichkeit, während der Fahrt elektronische Fahrhilfen wie Traktionskontrolle, Motorbremse oder ABS direkt mit dem linken Joystick anzupassen. Eine willkommene Änderung, wenngleich das Bedienkonzept dafür nicht zwingend als intuitiv bezeichnet werden kann. Auch der Wechsel des Fahrmodus erfordert nicht nur das einmalige Drückens des Mode-Schalters, sondern auch eine zusätzliche Navigation und Bestätigung mit dem Joystick. Wozu man einen dezidierten MODE-Schalter verbaut, dann aber erst recht auf zusätzlich notwendige Knopf-Betätigungen setzt, erscheint ein wenig unlogisch. Wiederum durchaus logisch gewählt ist allerdings die Positionierung des USB-Anschlusses, welcher sich innerhalb der linken Frontverkleidung befindet. Das Öffnen des Fachs benötigt allerdings ein wenig Fingerspitzengefühl.

Das langsame Fahren mit der Multistrada V2

Beim ersten Losfahren fühlt sich die Multistrada V2 S sehr gut ausbalanciert an. Selbst im Schritttempo spendet das Motorrad viel Vertrauen. Die Kupplung kommt relativ spät, lässt sich aber fein dosieren, wenngleich etwas mehr Handkraft nötig ist als bei manchen anderen Motorrädern dieser Klasse. Während der Vorgänger im niedrigen Drehzahlbereich durchwegs ruppig und unrund lief, wurde dieses Manko nun vollständig behoben. Bereits ab 2.000 U/min läuft der Motor geschmeidig und ermöglicht ruckfreies Beschleunigen. Ab sofort fühlt sich Tempo 50 im fünften Gang nicht mehr falsch an.

Ein beinahe perfekter Quickshifter

Auch der Quickshifter funktioniert im unteren Drehzahlbereich einwandfrei, ein kleines Manko bleibt jedoch: Anders als bei manchen modernen Quickshiftern kann nicht bei geschlossenem Gas hochgeschaltet werden. Dies wäre besonders im Stadtverkehr praktisch, etwa wenn man nach einem kurzen Beschleunigen ausrollen lässt und dann in einen höheren Gang wechseln möchte. Hier muss weiterhin die Kupplung benutzt werden. Umgekehrt funktioniert das Herunterschalten bei offenem Gas allerdings tadellos, was sich besonders beim Überholen positiv bemerkbar macht. Auch das Schaltgefühl selbst wurde erfolgreich verbessert. Während sich das Getriebe der alten Multistrada knochig und hakelig anfühlte, ist die neue V2 S nun präziser zu schalten, das unschöne Gefühl am Hebel gehört der Vergangenheit an. Falsche Neutrale zwischen den Gängen traten im Test nicht auf, und auch der Leerlauf ließ sich leicht finden.

Ducati Multistrada V2 S 2025 fahrend

Schaltvorgänge fühlen sich nun wesentlich besser an

Auch das sonstige Handling bei langsamen Geschwindigkeiten überzeugt. Trotz ihrer Ausstattung wirkt die Multi verhältnismäßig leicht und lässt sich beim Rangieren ohne große Mühe bewegen. Der Lenkeinschlag ist ausreichend, sodass selbst enge Wendemanöver ohne Probleme gelingen. Wie schwer oder leicht sich die Maschine auf den Hauptständer bewegen lässt, konnte leider nicht beurteilt werden. Die Testmotorräder waren leider nicht mit diesem praktischem Tourenfeature ausgestattet. Die Geräuschkulisse hat sich im Vergleich zum Vorgänger verbessert, zumindest wenn es um den mechanischen Lärm in niedrigen Geschwindigkeiten geht. Ein solcher ist nun kaum noch wahrnehmbar. Der Sound insgesamt wirkt dezent und zeitgemäß, ohne dabei den typischen V2-Charakter verloren zu haben.

Die Bremse der 2025 Ducati Multistrada V2

Die Vorderradbremse ist auf Tourenbetrieb abgestimmt. Sie lässt sich gut dosieren, benötigt jedoch etwas Hebelweg, bis sie wirklich kräftig zupackt. Das passt allerdings zu einer Reisemaschine, da eine zu aggressive Bremse im Stadtverkehr oder bei entspanntem Fahren schnell störend sein kann. Einige Kollegen vor Ort empfanden den Hebelweg als zu lang, für mich persönlich war das Verhalten jedoch stimmig. Die Hinterradbremse hingegen zeigte sich nicht ganz so feinfühlig dosierbar. Sie reagiert entweder kaum oder greift plötzlich kräftig zu, was insbesondere beim langsamen Fahren etwas negativ auffiel.

Bremse der Ducati Multistrada V2

Vorne bremst die kleine Multi perfekt.

Ein weiteres Komfortfeature ist die bereits erwähnte Absenkfunktion, die durch eine Reduktion der Feder-Vorspannung kleineren Fahrern das sichere Aufsetzen der Füße erleichtert. Die Bedienung erfolgt per Knopfdruck, wobei sowohl das Aktivieren als auch das Deaktivieren manuell erfolgen muss. Eine automatische Lösung wäre bei diesem Preisniveau durchaus wünschenswert gewesen.

Das Fahrwerk im Detail

Das Fahrwerk ist nach wie vor eine der größten Stärken der „kleinen“ Multistrada, die Komponenten glänzen mit hervorragendem Ansprechverhalten. Unebenheiten und schlechte Straßenbeläge werden souverän gefiltert, ohne dass harte Stöße an den Fahrer weitergegeben werden. Die Qualität der Federelemente ist Ducati-typisch auf hohem Niveau und vermittelt ein sattes, aber komfortables Fahrgefühl. Das Grundsetup ist eher sportlicher Natur, ohne dabei aber als unbequem aufzufallen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Fahrwerksmodi – Dynamic, Comfort und Low-Grip – sind spürbar, jedoch nicht so ausgeprägt, wie man es vielleicht erwarten würde. Während der Komfortmodus eine etwas sanftere Dämpfung bietet, bleibt die Grundcharakteristik des stabilen und präzisen Fahrwerks jederzeit erhalten. Erst wenn man die Federelemente über das Menü zusätzlich noch auf „weich“ oder „weichsten“ konfiguriert, fängt das Motorrad an, in bestimmten Fahrsituationen ein wenig nachzuwippen. Zu einer laschen Sänfte wird sie allerdings auch im sanftesten Setting nicht!

Das Fahrverhalten der 2025 Multistrada V2 S

Das exzellente Fahrwerk in Kombination mit dem neuen Chassis führt so zu einem wirklich beeindruckenden Fahrverhalten. Das Motorrad lässt sich spielerisch und ohne jeglichen Kraftaufwand umlegen und vermittelt so von der ersten Kurve an viel Vertrauen. Trotz der stabilen Straßenlage wirkt es keinesfalls träge oder kippelig, sondern überzeugt mit völliger Neutralität, die sowohl im langsamen als auch im schnellen Fahrbetrieb überzeugt. Schon immer war die V2 Multi für ihre Agilität bekannt, das neue Modell dürfte dieser nun noch die Krone aufsetzen. Besonders beeindruckend ist dabei die Kombination aus Fahrwerkskomfort, Agilität und Stabilität – ein Dreiklang, den Ducati hier nahezu perfekt getroffen hat. Selbst bei schneller Gangart bleibt das Motorrad ruhig und stabil, auch wenn es hart von einer Kurve in die nächste geworfen wird. Kein Aufschaukeln, keine Nervosität, und all das bei immer spielerischem Handling!

Auch das Vorderradgefühl ist weiterhin vorhanden. Trotz der etwas komfortableren Sitzposition bleibt die Verbindung zur Front erhalten, welche insbesondere bei Nässe oder schwierigen Fahrbahnbedingungen spürbar ist. Zumindest so weit, wie man sich das von einem auf 170mm langen Stelzen stehenden Crossover-Bike erwarten kann.

Gasannahme und Quickshifter bei sportlicher Fahrt

Der Quickshifter der neuen Multistrada V2 S ist während ambitionierter Fahrt spürbar schneller als beim Vorgänger, wenn auch nicht völlig fehlerfrei. In hohen Drehzahlen kann es in seltenen Fällen zu einem leichten Stottern beim Gangwechsel kommen, doch insgesamt arbeitet das System präzise und trägt zur sportlichen Fahrweise bei. Das Ansprechverhalten des Gasgriffs ist dafür völlig makellos. Im Sportmodus erfolgt die Leistungsabgabe wünschenswert direkt, aber dennoch geschmeidig, ohne Ruck. Wer es hier sanfter mag, kann in eine weniger aggressive Gasannahme wechseln, ohne dass die Gasannahme dabei künstlich verzögert wirkt. In Sachen Gasannahme waren die Ducatis der jüngeren Generation immer schon großartig, dies ist auch mit dem neuen V2 immer noch der Fall. Unangenehme oder bevormundende Eingriffe der Traktionskontrolle haben während der Testfahrt ebenso keine stattgefunden.

Ducati Multistrada V2 S 2025 in Bewegung

Sportliche Fahrt liegt der Multistrada V2 immer noch. Sehr.

Das neue Aggregat sorgt also immer noch für jede Menge Fahrspaß und liefert eine durchgehend kraftvolle Performance. Bereits ab ca. 3.000 Umdrehungen steht ein sattes Drehmoment zur Verfügung, das wünschenswert anschiebt und der V2-Erwartungshaltung entspricht. Doch die Leistungsentfaltung endet hier nicht, wer den Motor bis zur Höchstdrehzahl ausdreht, wird mit gleichmäßiger und kraftvoller Beschleunigung belohnt. Trotz dieser anständigen Performance ist der Motor kein klassischer „Drehmoment-Riese“ für untertouriges Cruisen, dafür fehlt es wohl auch an Kapazität. Wenn man auf stark kurvigen Strecken schaltfaul fahren möchte, dann kann man dies ruckfrei tun. Allerdings wird es einem dann manchmal kurzzeitig an Vortrieb fehlen, und zwar dann, wenn man unter 3000 Touren abfällt. Motoren mit mehr Hubraum haben also natürlich auch nach wie vor ihre Existenzberechtigung!

Der Sound der 2025er Ducati Multistrada V2

Der Klang der neuen Multistrada V2 S ist ein zweischneidiges Schwert. Das V2-typische Grollen ist nach wie vor da, aber nicht übermäßig aufdringlich. Wer es leise mag, wird sich zusätzlich freuen, dass man mit der Ducati entspannt und unauffällig unterwegs sein kann. Was allerdings fehlt, ist das unverwechselbare Ansauggeräusch der Vorgängerin. Während die alte Multi mit einem mitreißenden Sound aus der Airbox punktete, fällt der neue Motor in höheren Drehzahlen klangmäßig in Sachen Ansauggeräusch eher unspektakulär aus. Ein Detail, das im Motorrad-Alltag vielleicht weniger wichtig wirkt, aber gleichzeitig dennoch spürbar zur Charakterbildung des Motorrads beiträgt. Andere Hersteller schaffen es derzeit besser, das Ansauggeräusch zum echten Sound-Highlight zu machen!

Die Multistrada V2 im Offroad-Einsatz

Die Multistrada V2 S mag ein straßenorientiertes Crossover-Bike sein, doch Ducati gibt ihr dennoch ein paar Offroad-Gene mit auf den Weg. Leichte Schotterpassagen sind kein Problem, die Federwege reichen für solche Einsätze vollkommen aus. Auch die Stehposition fühlt sich gut an, mit einer ordentlichen Kontaktfläche für die Beine. Doch wer sich weiter nach vorne lehnen will, stößt schnell an Grenzen, der schön geformte Tank schränkt die Bewegungsfreiheit stark ein. Das macht klar: Für ernsthafte Offroad-Abenteuer ist sie nicht gebaut. Interessant ist aber jenes Detail, dass Ducati trotz der straßenlastigen Ausrichtung das ABS nicht nur am Hinterrad, sondern auch vorne abschaltbar macht. Das könnte für diejenigen spannend sein, die doch mal eine forderndere Schotterpassage in Angriff nehmen wollen. Zusätzlich gibt es dafür auch zwei eigene Regelstufen der Traktionskontrolle für den Gelände-Einsatz.

Leichte Makel in Sachen Verarbeitungsqualität

Die Ducati Multistrada V2 S ist und bleibt ein verhältnismäßig teures Motorrad. Und wenn ein Hersteller einen solchen Preis verlangt, dann darf man auch entsprechend hohe Erwartungen an Verarbeitung und Detaillösungen haben. Ducati macht in den meisten Bereichen vieles richtig, so sind beispielsweise die Spiegel elegant geformt, die Brembo-Hebel sehen nobel aus, die Schwinge weiß zu gefallen. Doch es gibt auch Kritikpunkte. Besonders auf der linken Seite fallen viele offen verlegte Kabel auf, trotz einer großen Plastikabdeckung, die das Problem vermutlich kaschieren soll. Unschöne Steckverbindungen und bunte Kabelenden bleiben sichtbar, hier hätte ein einfacher Schrumpfschlauch schon einen deutlich wertigeren Eindruck hinterlassen. Auch die Passgenauigkeit einiger Kunststoffteile ist nicht ganz auf dem Niveau, das man in dieser Preisklasse erwarten würde. Spaltmaße und Übergänge wirken stellenweise eher nach Mittelklasse als nach Premiumsegment.

Verarbeitungsdetails der Ducati Multistrada V2 S

Die linke Seite sieht ein wenig abenteuerlich aus.

Vielleicht zählt auch diese spezielle Art der Verarbeitung für so manchen Fan zum Reiz der Marke, in den meisten Fällen aber sind vor allem die Motoren der Bologna-Bikes für den berühmten Ducati-Charakter verantwortlich. Wie steht es diesbezüglich nun also um den neuesten V2 aus Italien, waren meine ursprünglichen Bedenken gerechtfertigt?

Der neue V2 - Sorgen und Bedenken

Eine der beiden Fragen kann eindeutig beantwortet werden: Das spät anliegende Maximal-Drehmoment stellt überhaupt kein Problem dar. Der Motor liefert auf jeden Fall zufriedenstellend ab. Hinsichtlich des Charakters fällt meine Antwort allerdings nicht ganz so eindeutig aus.

In fast allen Bereichen ist das neue Modell ein riesiger Fortschritt! Das ruppige Verhalten bei niedrigen Drehzahlen ist passé, das Getriebe arbeitet sauberer, die Elektronik und das Fahrwerk sind nach wie vor auf Top-Niveau.

Somit wird aber auch klar, dass die für mich liebenswerten Macken ab sofort nicht mehr vorhanden sind. Ist das schlimm? Nun, objektiv betrachtet ganz sicher nicht. Wer eine Multistrada V2 fährt, bekommt immer noch und jetzt sogar noch mehr ein Motorrad, das sich spielerisch leichtfüßig bewegen lässt und dennoch in jeder Fahrsituation stabil bleibt. Das Handling, die Performance und die Qualität des neuen Motors übertreffen den Vorgänger in jeder Hinsicht.

Trotzdem, für eingefleischte Ducati-Fans wird das neue Modell vermutlich etwas von seiner früheren Eigenwilligkeit eingebüßt haben. Wer also diese spezielle, etwas bockige Art geliebt hat, könnte den alten Charakter vermissen. Doch nüchtern betrachtet ist die 2025er-Version in jeder Hinsicht das bessere Motorrad. Der Aufpreis ist angesichts der gebotenen Qualität gerechtfertigt, und enttäuscht wird hier niemand sein. Wer den bestmöglichen Mix aus Sportlichkeit und Langstreckentauglichkeit sucht, ist mit einer Ducati Multistrada V2 S nach wie vor bestens beraten!

Wie viel kostet eine Ducati Multistrada V2 S?
Hier findest du einen Überblick über das Preisniveau von neuen und gebrauchten Motorrädern!
Schaaf

Ducati Multistrada V2 S 2025 - Erfahrungen und Expertengutachten

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Die zahlreichen Veränderungen haben sich bezahlt gemacht, die Ducati Multistrada V2 S im Modelljahr 2025 ist besser denn je! Das ruppige Verhalten bei niedrigen Drehzahlen ist passé, das Getriebe funktioniert jetzt wesentlich besser. Wer auf der Suche nach einem ultimativen Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Reisetauglichkeit ist, der ist mit der "kleinen" Multi verdammt gut beraten!


spaßiger Motor mit Manieren untenrum

gut dosierbare Vorderradbremse

grandioses Fahrwerk

ausgesprochen leicht

unglaubliche Agilität

vorbildliche Stabilität

sehr guter Windschutz für den Kopf

unschöne Verarbeitungsdetails

Dosierbarkeit der Hinterradbremse nicht perfekt

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Ducati Multistrada V2 S 2025 - der erste Test! Bilder

Quelle: 1000PS

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