Yamaha NMAX 125 Test 2025

Yamaha intern gibt es ein echtes Upgrade für den NMAX. Während er bisher bei den Einstiegsmodellen der Urban Mobility angesiedelt war, steigt er mit 2025 zu den Sport Scootern auf - und befindet sich damit auf derselben Stufe wie seine Brüder XMAX und TMAX.

Der Yamaha NMAX 125 und die neue Premium-Variante NMAX 125 Tech MAX präsentieren sich 2025 mit überarbeitetem Design, verbesserten Funktionen und modernen Technologien. Beide Modelle verfügen über einen EURO5+-Motor mit Yamahas Blue-Core-Technologie, ein Start-Stop-System zur Kraftstoffersparnis und umfassende Sicherheitsfeatures wie ABS, Traktionskontrolle und 230-mm-Scheibenbremsen. Ein neues 4,2-Zoll-LCD-Display im Basismodell zeigt Smartphone-Benachrichtigungen an, während der Tech MAX mit einem farbigen TFT-Display, Garmin-Navigation, Bluetooth-Funktionen sowie einem Sitz mit Lederoptik und Wildlederakzenten aufwartet. Verbesserte Ergonomie, alltagstauglicher Stauraum und ein Yamaha Smart Key-System runden die Ausstattung ab. Der NMAX 125 ist in Österreich ab Februar 2025 ab 3.599 Euro erhältlich, der Tech MAX folgt im Mai für 3.899 Euro.

In unserem Test dreht sich jedoch alles um das Standardmodell NMAX. Der Tech MAX war zum Zeitpunkt des Tests leider noch nicht in ausreichender Stückzahl verfügbar.

Im Stammbaum der MAX-Familie war der NMAX immer der günstige Einstieg, was sich zumindest am Preisschild nicht ändern wird. Gerade einmal seine Urban Mobility Cousins D'elight und RayZR sind für noch weniger Geld zu haben, doch die gehören nicht zu den prestigeträchtigen Yamaha Sport Scooters.

Sein schüchternes Aussehen lässt der NMAX in der Vergangenheit, denn mit 2025 wurde der Rollkragenpullover abgelegt und durch die Lederjacke ersetzt. Die neue Front mit LED-Signatur und zentralem Scheinwerfer zitiert die Designsprache der Yamaha Motorräder, während das Heck mit ebenfalls neuen LED-Komponenten und separat integrierten LED-Blinkern einen ganz frischen Wind in die Yamaha Rollerkategorie weht. Damit wirkt der Roller deutlich moderner und hochwertiger als bisher. Denn der zuletzt 2021 aufgefrischte Roller wirkte inzwischen etwas veraltet und billig. Tatsächlich stellt der neue NMAX optisch eine wahre Gefahr für seinen größeren und teureren Bruder XMAX 125 dar...

Die Gefahr verflüchtigt sich jedoch beim Blick unter die Sitzbank. Am Stauraum, der sich in etwa am Konkurrenzniveau bewegt, sieht man die kompaktere Fahrzeugklasse. Unter die Sitzbank passt ein Integralhelm, wobei es sich bei der Probefahrt empfiehlt, zu testen, ob der eigene Helm wirklich darunter passt. Im Beinschild finden sich zusätzlich zwei Handschuhfächer - ein offenes mit USB-C Anschluss sowie ein geschlossenes. Für den urbanen Alltag zeigt sich der NMAX 125 somit praktisch genug, vor allem da ab Werk ein Keyless-Go System verbaut ist und das Zubehör noch weitere Gepäcklösungen wie ein Topcase und Komfort-Komponenten wie ein hohes Windschild anbietet.

Will man das MAX-imium an Ausstattung, muss man zur Tech MAX Variante greifen. Diese war aber leider noch nicht in angemessener Stückzahl verfügbar, dass wir sie testen konnten. Deshalb fand unsere Testfahrt auf dem Standardmodell statt. Dieses zeichnet sich durch sein Connectivity-fähiges LC-Display aus, das sich besser ablesbar zeigt, als jenes des Vorgängers. Dennoch könnte das Display heller sein, um stärkere Kontraste und somit bessere Leserlichkeit zuzulassen. Auch der Blick nach Hinten dürfte besser sein. Die Rückspiegel sind eine Spur zu klein und zu tief montiert - man darf also seine Größtenteils seine eigenen Arme betrachten.

Yamaha ist sich seiner Zielgruppe bewusst: Einsteiger und Lieferdienste. Der NMAX muss somit weiterhin leicht zu bedienen sein. Dieses Ziel erfüllt er durchaus. Die Sitzhöhe von 770 mm liegt nun 5 mm höher als beim Vorgänger, was aus der Verlängerung des hinteren Federwegs resultiert - damit will man mehr Komfort schaffen. Dennoch sollten die meisten Piloten problemfrei einen sicheren Stand finden. Zudem wiegt der neue Yamaha NMAX nur 132 Kilogramm, was einem leichten Handling im Stand zugute kommt. Nur Fahrer mit langen Beinen sollten bei der Probefahrt die Platzverhältnisse prüfen. Bei vollem Einschlag könnte der Lenker eventuell die Beine berühren.

Als klassischer Stadtroller zeigte sich der morgendliche Berufsverkehr in Barcelona als perfektes Testgebiet. Über die Hälfte der Zeit befindet man sich hier zwischen Autos und LKWs, und penetriert dabei den stockenden Verkehr. Dank niedrigem Schwerpunkt und einer sehr aufrechten und kontrollierenden Sitzposition kann man den NMAX genau dort platzieren, wo man ihn haben möchte. Seine schmale Bauweise verwandelt jede noch so enge Lücke zu einem Weg ans Ziel, was ein starkes Gefühl der Überlegenheit verbreitet. Auch die per ABS unterstützten Bremsen geben hier genau das richtige Feedback, um Feindkontakt zu vermeiden. Der Yamaha NMAX vermittelt damit Leichtigkeit und macht ihn zum perfekten Werkzeug für den Stadtverkehr.

Yamahas NMAX ist ein wahrer Weltroller. In über 60 Ländern wird er verkauft, jeder 4. verkaufte Yamaha Roller ist ein NMAX und in den letzten 9 Jahren (seit Marktstart in 2015) wurden über 160.000 Exemplare zugelassen. Ein Grund für seinen Erfolg ist der Antrieb. Der japanische Hersteller ist sich bewusst, dass die Technik robust sein muss, damit der NMAX im 24/7 Takt hart rangenommen werden kann.

Somit wurde der 125 ccm große esP+ Motor für 2025 überarbeitet, verstärkt und natürlich an die Euro5+ Norm angepasst. Es stehen 12,2 PS und 11,2 Nm Drehmoment zur Verfügung, was den Roller laut offiziellen Angaben auf 99 km/h beschleunigt. Bei unserem Test waren aber auch niedrige dreistellige Werte möglich - absolut ausreichend für den urbanen Alltag. Yamaha verspricht einen Verbrauch von 2,2 l/100km. Während des Tests konnten wir diesen Wert leider nicht überprüfen, bei normaler Fahrweise wirkt der angegebene Wert aber realistisch.

Als Sport Scooter verfügt der NMAX über einen weit oben verlaufenden Rahmen, was einen hohen und vergleichsweise unbequemen Durchstieg zur Folge hat. Was Nachteile im Komfort und praktischen Nutzen bringt, sorgt aber für erhöhte Stabilität, was besonders von Vorteil ist, wenn der Pendelweg über kurvige Landstraßen führt. Hier versprüht der NMAX tatsächlichen Fahrspaß, da die verbauten Komponenten passend abgestimmt wurden. Die überarbeitete Gabel und die per Handrad in Federvorspannung verstellbaren Federbeine sorgen dafür, dass der Roller trotz kleiner 13 Zoll Bereifung satt auf der Straße liegt, wobei der verbaute Dunlop ScootSmart hier aus seinen Anteil beiträgt.

Die bereits gelobten Bremsen können auch bei flotter Gangart mit guten Feedback und genügend Verzögerung überzeugen - auch wenn wir "nur" von jeweils einer 230 mm Scheibe in Front und Heck reden. Natürlich ist es nicht des NMAX' Ziel, kompromisslose Sportlichkeit zu bieten, auf der kurvigen Landstraße fühlt er sich aber nicht komplett fehl am Platz. Erst wenn es um Überholmanöver über 70 km/h geht, geht dem 125er Roller die Luft aus. Mit diesem Schicksal hat aber die gesamte A1-Rollerklasse zu kämpfen.

Die Auswahl an Zubehör wurde für 2025 erweitert, sodass man sich seinen NMAX perfekt an die eigenen Ansprüche ausstatten kann. Wer es leichter haben möchte, kann auch zu einem der vier vorgefertigten Ausstattungspakete Winter, Urban, Sport oder Essential greifen. Im Online-Konfigurator findet ihr die beste Übersicht zu den Paketen.

Im Februar 2025 feiert der neue Yamaha NMAX seinen Marktstart und ist in Österreich zu einem Preis von 3.599 € erhältlich. Preise für Deutschland und die Schweiz werden noch veröffentlicht.