Neue Yamaha Ténéré 700 & T7 Rally 2025 präsentiert

Trotz zunehmender Konkurrenz ist die Ténéré 700 nach wie vor das meistverkaufte Motorrad in ihrer Klasse und jetzt kommt für das Jahr 2025 eine neue Generation der Ténéré 700, die auf dem Erbe der Ténéré-Legende aufbaut. Yamaha nutzt die notwendige Überholung des Motors für die Abgasnorm Euro 5+, um die T7 mit einem hochwertigeren Fahrwerk, mit optimierter Ergonomie, moderner Elektronik und punktuellen Verbesserungen aufzuwerten. Neben der neuen Standardversion der Ténéré 700 gibt es eine Variante mit geringerer Sitzhöhe und kürzerem Federweg. Andererseits bietet die neue Ténéré 700 Rally eine hochwertige Ausstattung für anspruchsvolle Offroad-Enthusiasten.

Die neue Ténéré ist noch immer eindeutig als solche zu erkennen und an der ikonischen Silhouette mit hoher, "Rallye-Style" Front und kompaktem Heck hat sich wenig geändert. Im Vergleich zum Vorgängermodell wurde der Kraftstofftank weiter nach vorne verlagert. Der obere Teil des 16-Liter-Tanks sitzt jetzt auch tiefer. Diese Änderungen sollen zu einer ausgewogeneren Gewichtsverteilung und einem besseren Allround-Handling beitragen und dürften auch die oft kritisierte kopflastige Gewichtsverteilung der Ténéré etwas entschärfen. Der Mittelteil der Ténéré 700 für das Jahr 2025 wurde so gestaltet, dass im Sitzen und im Stehen zwischen Beinen und Motorrad saubere Kontaktflächen liegen und obendrein der neue Sattel Platz findet. Die neue einteilige, vom Rallyesport inspirierte Sitzbank ist lang und schmal und bietet im Vergleich zum vorherigen zweiteiligen Design mehr Bewegungsfreiheit beim Fahren.

Das neue Scheinwerferdesign besteht aus vier einzelnen LED-Lichteinheiten, die in einem Aluminiumrahmen untergebracht sind, ganz im Stil der modernen Rallye-Rennmaschinen. Die neuen, farblich angepassten Handschützer unterstreichen nicht nur die Offroad-Tauglichkeit der Ténéré 700, sondern bieten auch Schutz vor fliegendem Schotter, Sträuchern und Wind. Mit dem Design-Update gibt es auch neue Farb-Designs. Bei den Modellen mit Standard- und niedrigerer Sitzhöhe besteht die Wahl zwischen "Frozen Titanium" und Yamahas klassischem "Icon Blue" – eine Variation der klassischen Lackierung, die seit 1996 die YZ-Motocrosser und WR-Enduros ziert.

Der allseits beliebte 690-cm³-Reihen-Zweizylindermotor von Yamaha erhält für die neue Ténéré 700 ein Update durch die Einführung des YCC-T (Yamaha Chip Controlled-Throttle), einer elektronisch gesteuerten Drosselklappe, die erstmals auf der CP2-Plattform zwei umschaltbare Motor-Mappings ermöglicht. Der Motor erfüllt nun die Euro-Norm 5+, soll aber seinen beliebten, druckvollen Charakter behalten haben. Die Zutaten bleiben dieselben: Die 270-Grad-Kurbelwelle sorgt weiterhin für den Herzschlag dieses preisgekrönten Triebwerks, aber mit der Einführung von YCC-T besteht jetzt die Möglichkeit, zwischen zwei Mappings mit unterschiedlichen Charakteristiken zu wählen: Sport und Explorer, wobei letzteres eine sanftere Leistungsentfaltung bietet. Der Wechsel der Modi erfolgt durch Drücken eines Knopfes auf der rechten Schaltereinheit und ermöglicht die gewünschte Kontrolle über die Gasannahme. Eine weitere Neuerung im Vergleich zu den früheren Ténéré 700 Modellen ist der Lufteinlasskanal, der jetzt kürzer ist und zu einer fetteren Drehmomentkurve im unteren Drehzahlbereich beiträgt.

Es wurde noch eine Reihe weiterer mechanischer Verbesserungen umgesetzt, die auf Kunden-Feedback und Praxis-Erfahrungen zur Ténéré basieren. Zum Beispiel wurde die Position der Kupplungsbetätigung wurde um 35° im Uhrzeigersinn weiter nach vorne verschoben und eine glatte Schutzabdeckung hinzugefügt, da man zuvor hier gerne mal mit der Hose oder dem Beim hängen blieb. Mit dem neu positionierten Kupplungsbetätigungspunkt und der Schutzabdeckung soll das Bein weder im Sitzen noch im Stehen behindert werden. Zu den weiteren Optimierungen gehören überarbeitete Getriebkomponenten für einen reibungsloseren Gangwechsel. Die Anzahl der konvexen und konkaven Verzahnungen in den Zahnrädern wurde zwischen dem ersten und dritten Gang von fünf auf sechs erhöht, um Stöße zu reduzieren, während der Klauenwinkel in den Gängen vier bis sechs geändert wurde, um das Spiel beim Drehen des Gasgriffs zu reduzieren.

Mit dem Ride-by-wire werden auf der Ténéré erstmals auch moderne Assistenzsysteme einfach umsetzbar. Die neuen T7 Modelle haben zwei Fahrmodi, Traktionskontrolle und dreistufiges ABS mit an Bord. Gesteuert und abgelesen wird die neue Elektronik über ein 6,3-Zoll TFT-Display. Der vertikal ausgerichtete Bildschirm bietet eine einfache Smartphone-Konnektivität, um eine Vielzahl an Funktionen darstellen zu können, darunter die Anzeige von Anrufen und Nachrichten sowie Musik und Turn-by-Turn-Navigationssystem über die MyRide-App. Das TFT-Display kann Informationen, wie Geschwindigkeit, Drehzahl, Navigation, Tankanzeige, Umgebungstemperatur und die Schaltanzeige, in zwei verschiedenen Layouts anzeigen. Das „Street“-Layout zeigt die Informationen im klassischen Stil an, wobei der Bildschirm von der digitalen Visualisierung eines analogen Tachometers dominiert wird, während das „Explorer“-Layout beim Fahren im Gelände leicht ablesbar sein soll und dafür die wichtigsten Informationen oben und mittig im Sichtfeld positioniert. Auch die Schaltereinheiten wurde überarbeitet, man muss sich also nicht mehr mit dem hakeligen Drehrad herumärgern. Stattdessen gibt es einen 5-Wege-Steuerknopf am linken Lenkerende. Noch eine kleine, aber feine Erweiterung ist der serienmäßige, mit einer wasserdichten Abdeckung geschütze USB-C-Anschluss an der rechten Seite des Cockpits.

Die neue Traktionskontrolle der Ténéré hat zwei Einstellungen: ein und aus, und kann über das Menü im TFT-Cockpit deaktiviert werden, während eine große Taste an der Seite des Cockpits zur Steuerung der ABS-Einstellungen verwendet wird. Beim ABS ist Modus 1 die Standardeinstellung, die das Antiblockiersystem an beiden Laufrädern entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen für den öffentlichen Straßenverkehr aktiviert, während Modus 2 das ABS ausschließlich hinten deaktiviert. Modus 3 deaktiviert das ABS und überlässt Fahrer*innen die vollständige Bremssteuerung, sodass sie auf losem Untergrund maximale Kontrolle haben. Diese Modi können über das Menü im TFT-Cockpit ausgewählt werden. Wenn man die Systeme komplett deaktivieren möchte, geht es auch einfach durch langes Drücken der ABS-Taste an der Seite der TFT-Anzeige.

Auch die Federung der Ténéré wurde überarbeitet. Upside-Down-Telegabeln sind robuster ausgelegt, mit versteiften 43-mm-Rohren und einem Federweg von 210 mm am Vorderrad (190 mm bei der Version mit niedriger Sitzhöhe). Die Telegabel ist jetzt vollständig einstellbar. Druck- und Zugstufendämpfung kann durch Drehen der Schrauben an beiden Enden der Gabel fein eingestellt werden, während die Vorspannung über einen leicht zugänglichen Einsteller am Gabelbein um 15 mm verstellt werden kann. Das Designteam von Yamaha hat außerdem neue Gabelbrücken entwickelt, die mit einer unteren Klemme aus geschmiedetem Aluminium und einer Krone aus Aluminiumguss für zusätzliche Festigkeit sorgen sollen. Mit den neuen Federelemente kommt die Ténéré 700 2025 auf eine Bodenfreiheit von 240 mm (225 mm bei der Version mit niedriger Sitzhöhe).

Am Heck wurde ein neues Setup für das Federbein entwickelt, um ein sanftes und stabiles Fahrverhalten auf der Straße und im Gelände zu bieten. Es kombiniert ein komplett neues Design der hinteren Anlenkung mit einem überarbeiteten hinteren Federbein, das eine einfache Einstellbarkeit der Vorspannung, Druck- und Zugstufendämpfung bietet. Die neue progressive Verbindung wurde basierend auf Feedback aus dem Rally Raid-Programm von Yamaha entwickelt und erhöht den Hub der Federelemente, während der Federweg von 200 mm der vorherigen Ténéré 700 beibehalten wird (180 mm bei der Version mit niedriger Sitzhöhe). Der Hauptkörper des Federbeins ist zur verbesserten Wärmeableitung aus Aluminium gefertigt. Dies wird mit einem separaten Ausgleichsbehälter kombiniert, der das Öl kühl hält und unter Druck steht, damit sich keine Luftblasen bilden, wenn der Stoßdämpfer voll ausgefahren ist. Die Ferneinstellung des Federbeins wurde so konzipiert, dass Änderungen schnell und ohne Werkzeug vorgenommen werden können, während ein großer Gummipuffer für zusätzliche Dämpfung bei extremen Fahrbedingungen sorgt.

Das Fundament der Ténéré 700 bildet weiterhin ein Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen, der mit einer im Schwerkraftgussverfahren hergestellten Aluminiumschwinge verbunden ist. Der aus hochfestem Stahlrohr konstruierte Hauptrahmen ist so stabil, dass dünnere Materialien verwendet werden können, um das Gesamtgewicht der Maschine so gering wie möglich zu halten. Die Sitzhöhe der Ténéré 700 bleibt bei 875 mm (860 mm bei der Version mit niedriger Sitzhöhe), ist damit recht hoch, soll aber durch ihre schmale Taille dennoch möglichst zugänglich sein. Das ergonomische Fahrdreieck bleibt dem beliebten Modell der ersten Generation treu. Yamaha hat aber durchaus auch die Erfahrungen der großen Ténéré Community bedacht und das Chassis der T7 robuster gemacht bzw. Schwachstellen ausgemerzt. So wurden bei der 2025er Ténéré zum Beispiel Befestigungspunkte für Zubehör und Gepäck verstärkt, der Schalter des Seitenständers überarbeitet und die Halterung des Schalldämpfers verbessert. Außerdem steht man auf der neuen Ténéré nun ab Werk auf den breiteren Fußrasten der T7 World Raid.

Die Rallye-Version verschärft das Konzept der T7 und bietet hochwertigere Komponenten für all jene, die mit ihrer Ténéré auch härtere Abenteuer und grobes Terrain erfahren wollen. In Anlehnung an die legendären Yamaha Motorräder der Dakar-Sieger der 1980er-Jahre wird die durchgehend blaue Verkleidung durch goldfarbene Felgen ergänzt und weist das Speedblock-Design auf, das damals bei den Werksrennmaschinen von Yamaha zum Einsatz kam. Die Ténéré 700 Rally hat nun mehr Bodenfreiheit, einen längeren Federweg und bietet dadurch eine noch bessere Kontrolle im Gelände.

Basierend auf Yamahas Hardcore-Ténéré 700 Extreme erhält die Rally eine hochwertige, voll einstellbare KYB-Telegabel. Mit verstärkten Rohren und einer speziellen Beschichtung zur Reduzierung der Haftreibung wird der Gabelhub gegenüber der Standardversion um 20 mm erhöht, sodass ein Federweg des Vorderrads von 230 mm erreicht wird. Eine ähnliche Erhöhung des Hubs am hinteren Federbein trägt zu einer Bodenfreiheit von 255 mm bei. Die Ténéré 700 Rally verfügt außerdem über einen robusten 4-mm-Aluminium-Unterbauschutz und ein einteilige Rallye-Sitzbank. Der Sattel der Ténéré 700 Rally ist dicker als der Standardsattel und mit einer weichen Oberfläche aus zwei Materialien mit geprägtem Rally-Logo versehen. Er soll zusätzlichen Komfort beim Sitzen bieten und hat eine Sitzhöhe von 910 mm. Hinzu kommen noch um 228 g leichtere Titan-Fußrasten mit breiterer, geriffelter Kontaktfläche, und ein exklusives, vom Roadbook inspiriertes Raid-Layout für das TFT-Display, das viele der Informationen, die bei einer Straßenfahrt wichtig sind, weglässt und stattdessen reisebezogene Informationen priorisiert.

Die neue Ténéré 700, die Version mit niedrigerer Sitzhöhe sowie die 35-kW-Version werden in zwei Farbvarianten erhältlich sein: Icon Blue und Frozen Titanium. Die Ténéré 700 sowie die 35kW Version werden voraussichtlich ab März 2025 bei den österreichischen Yamaha Händlern erhältlich sein. Die Ténéré 700 Low sowie die Rally werden voraussichtlich ab April 2025 verfügbar werden. Die neue Ténéré 700 Rally und ihre 35-kW-Version werden in der Farbe Sky Blue angeboten. Das werden die neuen Ténéré Modelle 2025 kosten:

• Ténéré 700 / Ténéré 35 kW: € 12.299,-
• Ténéré Low: € 12.299,-
• Ténéré Rally: € 13.699,-