Honda CRF1100L Africa Twin im 1000PS Offroad Test 2024

Honda CRF1100L Africa Twin im 1000PS Offroad Test 2024

Die beste Enduro für komfortbewusste Abenteurer?

In der Geschichte von 1000PS war es die bisher aufwändigste Offroad-Testproduktion: Über drei Tage hinweg stellten sich 13 aktuelle Adventurebikes in selektivem Enduro Gelände einem umfangreichen Vergleichstest. Trotz brütender Hitze von knapp 35 Grad und langer Arbeitstage bewies die Test-Crew unglaubliche Ausdauer und zeigte Engagement. Die harte Arbeit und Hingabe resultierten in detaillierten, aufschlussreichen Testeindrücken sowie natürlich auch leiwandem Bild- und Video-Material. 6 Redakteure waren mit dabei: 3 Offroad-Profis und 3 Allrounder aus der 1000PS Redaktion. Welches Modell hat 2024 abseits der Straßen die Nase vorn? Wir werfen in diesem Bericht einen Blick auf die Performance der Honda CRF1100L Africa Twin!

Mex

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Veröffentlicht am 17.8.2024

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Wo wurde die Honda CRF1100L Africa Twin getestet?

Mit der Honda CRF1100L Africa Twin waren wir zu Gast im größten Enduropark Europas, dem Red Stag Gelände, in Rohr im Gebirge. Das weitläufige Areal, etwa eine Stunde südwestlich von der Wiener Stadtgrenze entfernt, bot mit 15 Kilometern Forststraßen und 28 unterschiedlichen Offroadtrails eine perfekte Test-Umgebung. Für jedes fahrerische Niveau sind hier ausreichend Möglichkeit vorhanden um sich einen ganzen Tag lang auszutoben. Mit unseren großen Adventure Bikes waren wir mehrheitlich auf den breiteren Waldwegen unterwegs. Doch auch einige grüne Trails (leichte Schwierigkeitsstufe) haben wir in den Test-Ablauf integriert um den großen und edlen Bikes ordentlich auf den Zahn fühlen zu können.

Redakteur Mex zur Honda CRF1100L Africa Twin

Kaum eine andere Maschine in unserem Test war so komfortabel zu bewegen wie die Honda Africa Twin. Straßenfahrern und Einsteigern im Bereich Geländesport wird dank niedriger Sitzhöhe und einer Vielzahl an sauber arbeitenden (aber eher konservativ ausgelegten) Assistenzsystemen ein einfaches Offroad-Erlebnis geboten. Kleine Drifts werden von der Traktionskontrolle auf niedrigster Stufe zugelassen. Das Fahrzeug liegt auf unbefestigtem Untergrund satt und stabil - das schafft Vertrauen. Der Motor liefert bereits aus dem Drehzahlkeller genügend Druck und bietet gleichsam eine tolle Laufkultur. Die Leistungsentfaltung passt zum gutmütigen Charakter der Honda und überfordert niemals. Bei höherer Geschwindigkeit und rauem Terrain kommt das Fahrwerk dann jedoch an seine Grenzen und bietet bei sportlich, aggressiver Fahrweise im Ernstfall zu wenig Reserven. Je höher das Tempo wird, desto mehr entpuppt sich auch die ergonomische Auslegung als Hemmschuh für wirklich sportliche Fahrmanöver. Speziell der Abstand zwischen Lenker und Fußrasten fällt für meinen Geschmack zu kurz aus. Damit ist in steilen Passagen kräftezehrendes Festhalten am Lenker angesagt. Doch allzu sportlich möchte sich die Africa Twin gar nicht positionieren, sie ist eine solide und ausgesprochen komfortable Reisemaschine für Weltenbummler. Leichtes bis mittelschweres Gelände meistert sie weiterhin problemlos. Die hochwertige Verarbeitung und robuste Detaillösungen machen klar, dass auch im ernsten Geländeeinsatz einiges weggesteckt werden kann. Die sportliche Bühne überlässt sie souverän so manch anderem Vertreter in dieser Kategorie.

Offroad Profi Sebastian "Busty" Wolter zur Honda CRF1100L Africa Twin

Die Honda Africa Twin hat mich aus Sportfahrersicht etwas enttäuscht, aber vielleicht war meine Erwartungshaltung im Vorfeld auch einfach zu hoch, denn das Image des Klassikers war bei mir durchweg positiv und sportlich belegt. In der Praxis erlebte ich die Africa Twin als guten, soliden Reisegefährten, doch bei sportlicher Gangart im Gelände hat sie mich nicht so sehr überzeugt. Dafür war mir ihre Motorcharakteristik etwas zu zahm, das Fahrwerk hatte etwas zu wenig Reserven und die Körperposition beim Fahren zu konservativ und eher auf weite Strecken im Sitzen als auf aggressiveres Offroad-Fahren im Stehen ausgelegt. So bot zum Beispiel bei steinigen Bergauf-Passagen das Windschild wenig Platz nach vorne für den Oberkörper. Die elektronischen Fahrhilfen haben vernünftig funktioniert, nervig war jedoch die Menüführung und dass man nach einer ausgestellten Zündung manche Parameter immer wieder erneut aktivieren oder deaktivieren musste.

Redakteur Gregor zur Honda CRF1100L Africa Twin

Die Legende von Honda ist zurecht auch im Jahr 2024 noch eine der beliebtesten Protagonistinnen im Reiseenduro-Segment. Gerade als Hobbyfahrer freut man sich über ihre Tugenden, wie den Reise-Komfort, die japanische Souveränität und ihre Verlässlichkeit. Aber gleichzeitig muss man sagen, dass die Konkurrenz nicht schläft und die Africa Twin in manchen Bereichen auch überflügelt worden ist. Je sportlicher und härter es wird, desto mehr spürt man auch als Amateur, dass die Honda ihre Komfort-Zone verlässt. Das neue semi-aktive Fahrwerk weitet diese Komfort-Zone zwar erfolgreich aus, doch Ergonomie und der hohe Schwerpunkt machen ambitioniertes Gelände zur Herausforderung. Zusammengefasst kann man sagen, dass die Honda Africa Twin ein tolles Gerät für lange Strecken und leichtes Gelände ist. Für wirklich groben Untergrund gibt es aber Geräte, die dem Hobby-Enduristan das Leben leichter machen.

Honda CRF1100L Africa Twin 2024 - Wichtigste Spezifikation

Motor und Antrieb

Bohrung92 mm
Hub81.5 mm
Leistung102 PS
U/min bei Leistung7500 U/min
Drehmoment112 Nm
U/min bei Drehmoment5500 U/min
Verdichtung10.5
StarterElektro
KupplungMehrscheiben im Ölbad
ZündungTransistor
GetriebeGangschaltung
VentilsteuerungOHC
Hubraum1084 ccm

Fahrwerk vorne

Durchmesser45 mm
Federweg230 mm
EinstellmöglichkeitDruckstufe, Federvorspannung, Zugstufe

Fahrwerk hinten

FederbeinMonofederbein
Federweg220 mm
EinstellmöglichkeitDruckstufe, Federvorspannung, Zugstufe

Chassis

RahmenbauartDoppelschleife
Lenkkopfwinkel62.5 Grad
Nachlauf113 mm

Bremsen vorne

Durchmesser310 mm
Technologieradial, Wave

Bremsen hinten

Durchmesser256 mm

Fahrassistenzsysteme

AssistenzsystemeABS, Fahrmodi, Kurven-ABS, Ride by Wire, Tempomat, Traktionskontrolle, Wheelie-Kontrolle

Daten und Abmessungen

Reifenbreite vorne90 mm
Reifenhöhe vorne90 %
Reifendurchmesser vorne21 Zoll
Reifenbreite hinten150 mm
Reifenhöhe hinten70 %
Reifendurchmesser hinten18 Zoll
Länge2330 mm
Breite960 mm
Höhe1485 mm
Radstand1575 mm
Sitzhöhe von850 mm
Sitzhöhe bis870 mm
Gewicht fahrbereit (mit ABS)231 kg
Tankinhalt18.8 l
FührerscheinklassenA
Reichweite383 km
CO²-Ausstoß kombiniert112 g/km
Kraftstoffverbrauch kombiniert4.9 l/100km

Ausstattung

AusstattungAndroid Auto, Apple CarPlay, Bluetooth, Connectivity, LED Tagfahrlicht, LED-Scheinwerfer, TFT Display
Arai Tour-X5 und Leatt ADV MultiTour 7.5

Wohlfühl-Setup von Redakteur Gregor: Arai Tour-X5 und die vielseitige Leatt ADV MultiTour 7.5 Textilkombi

Arai Tour-X5: unsere Wahl für lange und harte Tage mit den Reiseenduros

Die intensiven Testbedingungen im Gelände waren optimal geeignet um auch unser Equipment auf die Probe zu stellen. In Sachen Helme vertraute die 1000PS-Crew einheitlich auf den neuen Tour-X5 von Arai. Der Helm sitzt perfekt ausbalanciert am Kopf und verhält sich unabhängig vom Tempo sehr neutral im Wind. Der Sitz des Helms generell ist als komfortabel zu bewerten. Über des gesamten Kopfbereich ergibt sich ein sattes Kontaktgefühl. Arai typisch umschließt die Polsterung auch sehr angenehm den Kieferknochen und baut keinen unangenehmen Druck im Bereich der Backen auf. Das verwendete Innenfutter am Tour-X5 liegt auch über einen langen, intensiven und schweißtreibenden Tag hinweg wohlig und hochwertig auf der Haut. Mit vielfältigen Belüftungsöffnungen im Stirn-, Kinn- und Oberkopf-Bereich verschafft man sich bei Bedarf ausreichend Frischluft. Die Verarbeitung ist erstklassig - die Helme sind nicht nur im Neu-Zustand edel und schön anzusehen, sie sind auch nach einigen harten Tagen im Gelände noch absolut top. Belüftungsöffnungen und Visier-Arretierung lassen sich selbst im verschmutzen Zustand perfekt bedienen. Ein toller, vielseitig einsetzbarer Helm für alle Arten von Motorrad-Abenteuer. Wir sprechen unsere vollste Empfehlung aus!

Leatt Adventure Gear im Härtetest beim 1000PS Adventurebike-Vergleich

Während unserem Reiseenduro Test haben wir einheitlich Ausrüstung vom renommierten Hersteller Leatt getragen. Unsere Redakteure waren wahlweise mit der Flow Tour Kombi oder der Multi Tour Kombi ausgestattet. LEATT, bestens bekannt für hochwertigen Motocross- und Hard-Enduro-Bekleidungen, bietet seit kurzem auch für Adventure-Bike-Fahrer robuste und vielseitige Schutzbekleidung in der neuen ADV Kollektion. Die Flow Tour Jacke überzeugte besonders durch ihre herausragende Belüftung, die selbst bei den heißen Bedingungen von bis zu 35 Grad für angenehme Kühlung sorgte. Dank des integrierten Systems für Trinkblasen, blieben unsere Tester auch auf staubigen Wegen gut hydriert. Die großzügigen, wasserdichten Taschen boten ausreichend Stauraum für persönliche Gegenstände und ermöglichten einen komfortablen Zugriff während der Fahrt. Die Multi Tour Kombi hingegen punktete mit ihrer Vielseitigkeit und dem dreilagigen Aufbau, der optimalen Schutz und Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Wetterbedingungen bietet. Beide Modelle sind mit CE-zertifizierten Protektoren an kritischen Stellen ausgestattet, die maximalen Schutz bieten, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Sogar ein LEATT Neck-Brace ist mit den Jacken kompatibel. Besonders gefallen hat uns an beiden Modellen auch der geteilte Brustschutz, der nicht nur für Sicherheit sorgt, sondern bei geöffnetem Reißverschluss auch hohen einen Tragekomfort bietet. Die Ausrüstung von LEATT stellte sich als ideal für unsere intensiven Tests heraus. Robust, sicher und auch der nötige Komfort für lange Fahrtage unter extremen Bedingungen war uns damit gegeben.

Wie viel kostet eine Honda CRF1100L Africa Twin?
Hier findest du einen Überblick über das Preisniveau von neuen und gebrauchten Motorrädern!
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Honda CRF1100L Africa Twin 2024 - Erfahrungen und Expertengutachten

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Die Honda CRF1100L Africa Twin überzeugt durch ihren hohen Fahrkomfort und ihre Vielseitigkeit. Dank der niedrigen Sitzhöhe und einer Vielzahl an sauber arbeitenden, aber eher konservativ ausgelegten Assistenzsystemen ist sie ideal für Straßenfahrer und Offroad-Einsteiger. Der bewährte, fein dosierbare Motor und das sauber ansprechende Fahrwerk bieten ein geschmeidiges Fahrerlebnis. Der Langstrecken-Komfort, inklusive tief integrierter Sitzposition, passt zum gutmütigen Charakter der Maschine. Das Bedienkonzept der Elektronik könnte intuitiver sein und erfordert Eingewöhnung. Die Ergonomie für stehendes Fahren im Gelände, sowie die Fahrwerksreserven für härtere Offroad-Abschnitte sind verbesserungswürdig. Auch die Handguards erweisen sich als nicht robust genug für den intensiven Gebrauch abseits befestigter Straßen. Insgesamt präsentiert sich die Africa Twin aber als super ausgewogene, komfortable Reisemaschine, welche auch leichtes Gelände souverän meistert.


fein dosierbarer Motor

vielfältige elektronische Fahrhilfen

Touch-Screen-Farbdisplay

sauber ansprechendes Fahwerk

Langstrecken-Komfort

gut integrierte Sitzposition

gutmütiger Charakter

Bedienkonzept der Elektronik nicht intuitiv

Ergonomie für stehendes Fahren nicht ideal

Fahrwerksreserven für hartes Gelände nicht ausreichend

Handguards für Offroad-Einsatz wenig robust

Welche Modelle gibt es im Umfeld der Honda Africa Twin sonst noch?

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Quelle: 1000PS

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1000PS Partner

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