Test Yamaha TMAX Tech Max 2025

Test Yamaha TMAX Tech Max 2025

Halb Motorrad, halb Roller = Maxi-Scooter Deluxe

2001 hat Yamaha mit dem ersten TMAX – nach eigenen Angaben – das Segment der Maxi-Scooter / Sport-Scooter begründet. 2025 geht der Rolle in seine neunte Generation, ist rundum schick gemacht worden und bietet ganz viel Ausstattung für seine Fahrer. Aber: Der gute TMAX Tech Max hat einen stolzen Preis. Vielleicht sogar etwas zu stolz.

Philipp

Philipp

Veröffentlicht am 3.4.2025

9 823 Aufrufe

Denkt man an Roller und Scooter, fällt einem in Deutschland und Österreich zuerst einmal Vespa ein. Dann agile, kompakte Roller, meistens mit 125 Kubik, ca. zehn bis 15 PS, rund 100 Kilogramm schwer und einfach kleine, knuffige Cityflitzer. Blickt man nach Italien, Spanien und Frankreich, sieht man ausgewachsene Scooter an den Küstenstraßen und vor den Cafés parken, oft mit Zubehörauspuffanlagen und teuren Helmen am Seitenspiegel hängen: Es sind jene Tausende Maxi-Scooter, die sich in Südeuropa richtig stark verkaufen, bei uns aber weit nicht so populär sind.

Der König der Maxi-Scooter ist schon seit Jahren der Yamaha TMAX, in seiner High-End-Variante als Tech Max das Nonplusultra im Maxi-Scooter-Segment. Nur der Honda Forza 750 spielt noch in einer ähnlichen Liga und hat dem Klassenprimus zuletzt mächtig eingeheizt. Yamaha hat reagiert und für die neue Generation den TMAX Tech Max ein moderates Update verpasst. Alle Details dazu hier. Aber wie gut fährt sich der über die Jahre gereifte Maxi-Scooter, der praktisch ein Hybrid zwischen Motorrad und Roller ist?

Test Yamaha TMAX Tech Max 2025

Der TMAX kann dynamisch und gediegen.

Antrieb TMAX Tech Max 2025

Der Motor bleibt für 2025 nahezu unangetastet. Ein moderates Euro 5+-Update war unumgänglich, an den Eckdaten hat sich aber nichts geändert: Der flüssigkeitsgekühlte Zweizylinder schöpft aus 562 Kubikzentimeter Hubraum 35 kW (47,6 PS) bei 7.000 Umdrehungen pro Minute und stramme 55 Newtonmeter Drehmoment bei 5.250 rpm. Per Keilriemen-Automatik wird die Kraft auf das Hinterrad transportiert.

Neu ist eine leicht angepasste Kupplung, um noch sanfter Beschleunigen zu können oder wenn man im Stop-and-Go-Verkehr im Stau steht. Die Ansaugkanäle wurden überarbeitet für einen besseren, weniger unangenehmen Sound und beim Auspuff wurde mit einer neuen Schweißtechnologie (bekannt aus den Sportmodellen R1 und R6) eine linearere Gasannahme erreicht. Nicht neu, aber anders abgestimmt sind die beiden Riding Modes: S (Sport) und T (Touring). Der Unterschied ist jetzt größer, die Spitzenleistung ist gleich, aber im T-Modus ist die Leistungsentfaltung spürbar sanfter und weniger direkt. Beide Modi funktionieren tadellos und wer eine normal-gefühlvolle Gashand hat, kann auch weiterhin alles bequem im Sportmodus erledigen.

Der TMAX überfordert nicht. Die Leistungsentfaltung ist wirklich stets berechenbar und gutmütig. Ab der Drehzahlmitte spürt man dann den Druck der bis zu 55 Newtonmeter Drehmoment deutlicher und kann richtig forsch Beschleunigen. Auch dies total Angstbefreit, denn die serienmäßige Traktionskontrolle greift ein, wenn der Reiter zu Forsch oder der Grip zu wenig ist. Wer es ganz entspannt angehen möchte, kann auch den Tempomat nutzen – funktioniert makellos.

Halb Motorrad, halb Roller – das Chassis macht den Unterschied

Es ist nicht unbedingt der druckvolle Motor, der den TMAX auszeichnet, es ist sein stabiles Chassis. Das 15-Zoll Vorderrad wird von einer fein abgestimmten USD-Gabel geführt, die mit 120 Millimeter Federweg auch gröbere Asphaltunebenheiten gekonnt wegbügelt. Die Gabel arbeitet dabei absolut auf Motorradniveau, bietet viel Rückmeldung und ein harmonisches Federungsgefühl. Gleich ob man beherzter anbremst oder mal doch unabsichtlich und etwas zu flott über einen Kanaldeckel räubert, die Gabel bleibt Herr der Lage und führt das Vorderrad sehr vertrauensweckend.

Dazu passt der steife und leichte Aluminiumrahmen und die ebenfalls komfortable auch mit Reserven versehende Hinterradaufhängung in der schön gemachten Schwinge. Hier merkt man, woran sich Maxi- vom normalen Scooter abhebt: Fahrwerk, Chassis, Fahrgefühl. Es geht nicht um maximale Agilität, es geht darum ein sattes Fahrgefühl zu erzeugen, dem Fahrer Sicherheit und Komfort zu bieten. Und das kann der TMAX Tech Max auch. Nett sind die abgefrästen Felgenräder beim Tech Max und die Doppelscheibenbremse (267 Millimeter Durchmesser) mit kräftigen Vierkolben-Radialbremszangen. Die schauen nicht nur sehr sportlich aus, sondern verzögern auch dementsprechend verlässlich.

Hinten kommt ebenfalls eine 267 Millimeter Bremsscheiben zum Einsatz, die per Bremshebel via linke Hand sehr gut zu dosieren ist und aufgrund der nahezu 50/50 Gewichtsverteilung und dem niedrigen Schwerpunkt sehr viel Bremskraft überträgt. Gepaart mit dem langen Radstand von 1.575 Millimeter bleibt der TMAX Tech Max auch bei harten Bremsmanövern sehr stabil. Neu ist die Brake Control, ein schräglagenabhängiges ABS, um den Fahrern noch mehr Sicherheit zu bieten. Die Bereifung von 120/70 R15 vorne und 160/60 R15 hinten sorgt für eine gute Mischung aus Agilität bei niedrigen Geschwindigkeiten (beispielsweise innerstädtisch) und genug Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn.

Die griffigen Bridgestone Scooter Sportreifen tragen ihren Teil dazu bei. Das ist ein ausgeklügeltes und über die Jahre verfeinertes Fahrwerkskonzept, dem man die Reife einfach anmerkt, auf jedem Meter. Das macht Spaß, das ist sicher, das produziert Fahrfreude.

Test Yamaha TMAX Tech Max 2025

Die Gabel ist gut abgestimmt, sorgt für Komfort und Performance. Top: die Bremsen.

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7-Zoll-TFT-Display, Keyless-Go und elektronischer Windschild - alles dabei.

Viel Ausstattung, viel Komfort, viel Nutzen

Mit 221 Kilogramm vollgetankt und fahrfertig ist der TMAX Tech Max in der gleichen Gewichtsklasse wie Motorräder unterwegs, trotzdem fühlt er sich nicht schwer oder behäbig an. Wenngleich er auch nicht die spielerische Leichtigkeit eines 125-Rollers hat, dafür glänzt er mehr als treuer Begleiter bei Wind und Wetter und bei Tempi zwischen zehn und 150 Kilometer die Stunde.

Denn das Mehrgewicht zum kleinen Cityroller ergibt sich nicht nur aus dem größeren Motor, dem stärkeren Rahmen, den schlicht besseren Fahrwerkselementen und Bremsen, nein, es sind auch die Komforfeatures, die die Kilos draufpacken: Sitzheizungen und Griffheizung in drei Stufen, elektronisch verstellbarer Windschild (elf Zentimeter Höhenunterschied zwischen tiefster und höchster Stufe) sowie ein großes 7-Zoll-TFT-Display mit umfangreicher Konnektivität und Garmin-Navi-Einbindung (ab jetzt für TMAX-Besitzer kostenfrei, anstelle des bekannten Abo-Modells). Neu: ein Reifendruckkontrollsystem. Dazu ein großes Fach unter der Sitzbank, die natürlich elektronisch verschließbar ist und via Gasdruckdämpfer unterstützt wird. Keyless Go ist selbstverständlich, ebenso ein kleines Fach mit USB-Port vor dem rechten Knie – damit man sein gekoppeltes Smartphone während er Fahrt auch laden kann.

Dazu der gute Windschutz der umfangreichen Frontverkleidung. Apropos Schutz: Bei Rollen ist der Wetterschutz ein wichtiges Thema, da diese Mobile in Südeuropa praktisch täglich und das ganze Jahr über im Einsatz sind. Mit ein Grund, warum der TMAX so beliebt ist: Er bietet eben viel davon. Optional gibt es dann Wetterschutz-Pakete, die den Fahrkomfort an kühlen und nassen Tagen nochmals erhöhen. Durchdacht und sinnvoll.

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Großes Staufach unter der Sitzbank, diese ist sogar beheizt.

Knackpunkt Preis – TMAX Tech Max 2025

So viel Lob, so wenig Kritik? Ja, aber jetzt bitte stark sein, denn der Preis für den TMAX Tech Max ist vielleicht auch der Grund, warum er sich in unseren Breiten schwerer tut als im Süden, wo man den Roller jeden Tag nutzen kann. In Deutschland kostet der TMAX ab 14.149 Euro, der Tech Max ab 16.049 Euro. In Österreich startet der TMAX bei 15.399 Euro, der Tech Max bei 17.699 Euro. Und in der Schweiz müssen es mindestes 13.990 CHF für den TMAX sein, der besser ausgestattet Tech Max kostet ab 16.490 CHF.

Beim Tech Max stehen zwei Farben zu Auswahl: Ceramic Grey und Dark Magma. Den normalen TMAX gibt es in Icon Black und Tech Kamo.

Test Yamaha TMAX Tech Max 2025

Links der noble Tech Max, rechts der normale TMAX.

Wie viel kostet eine Yamaha TMAX Tech MAX?
Hier findest du einen Überblick über das Preisniveau von neuen und gebrauchten Motorrädern!
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Yamaha TMAX Tech MAX 2025 - Erfahrungen und Expertengutachten

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Der neue TMAX Tech Max in der neunten Generation ist weiter gereift, bietet viel Ausstattung, ein erwachsenes, stabiles Fahrverhalten und eine Souveränität, die man selten bei Rollern findet. Er ist eine Mischung aus Motorrad und Roller. Aber der Preis! Für das Geld bekommt man - auch von Yamaha - schon komplette Reisemotorräder. Daher ist der TMAX-Kauf eine sehr bewusste Entscheidung, die den Kontostand spürbar reduziert.


gutes Fahrwerk

üppige Ausstattung

Traktionskontrolle und Kurven-ABS

Reifendruckkontrollsystem

guter Wind- und Wetterschutz

potenter Motor

gute Bremsen

wertige Optik

Garmin-Navi inkludiert

vor allem der hohe Preis

großer Preissprung vom normalen TMAX zu TMAX Tech Max

etwas unauffällige Farbauswahl

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Quelle: 1000PS

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