Die besten Motorradstrecken Europas für eine Wochentour

Norwegens Fjorde und Hochgebirgsstraßen versprechen ein Motorradabenteuer der Extraklasse. Die Tour kombiniert die legendären Trollstigen mit der spektakulären Atlantikstraße - zwei Routen, die steile Serpentinen, imposante Wasserfälle und dramatische Küstenlandschaften vereinen. Ideal für einen 3- bis 4-tägigen Trip im hohen Norden.

Hier geht´s zu den ersten 5 Top-Motorradstrecken: Teil 1 der 10 besten Motorradstrecken in Europa - perfekte Touren direkt vor der Haustüre!

Startpunkt ist die Hafenstadt Ålesund. Von hier führt die Route zunächst ins Landesinnere nach Geiranger, wo über die Adlerstraße und deren Kehren bereits erste Eindrücke des Fjordpanoramas gesammelt werden. Anschließend geht es über die Trollstigen - mit 11 Haarnadelkurven an steilen Felswänden. Nach einer Pause auf dem Trollstigen-Plateau erfolgt die Abfahrt Richtung Åndalsnes, von wo die Atlantikstraße (Atlanterhavsveien) beginnt. Diese kurze, aber spektakuläre Strecke mit eleganten Brücken (z. B. Storseisund) führt direkt über Inseln und felsige Meeresarme, bevor man wieder Richtung Ålesund zurückkehrt.

• Ålesund: Jugendstil-Architektur und Panoramablick vom Stadtberg Aksla.
• Geiranger: Fjordrundfahrt und Besuch des Fjordzentrums.
• Trollstigen: Besucherzentrum mit Plattform „Trollstigheim“ für den perfekten Fotoausblick.
• Atlantikstraße: Halt an der Storseisund-Brücke für spektakuläre Meeresblicke.
• Molde: Kurzer Stopp in der „Stadt der Rosen“ bietet charmante Küstenansichten.

Frischer Fisch und Meeresfrüchte dominieren die norwegische Küche - in Ålesund gibt es hervorragende Fiskesuppe und Kabeljau. Zwischen den Etappen locken kleine Cafés mit regionalen Spezialitäten wie norwegischem Stockfisch oder klirrend kaltem Aquavit als Digestif. Als süße Erfrischung sind hausgemachte Waffeln mit Moltebeeren-Marmelade ein Muss.

Beste Reisezeit ist von Juni bis September. In Mai können einige Hochstraßen aufgrund von Schnee noch gesperrt sein. Da das Wetter in Norwegen schnell umschlägt, immer wasserdichte Kleidung und warme Schichten dabeihaben. Außerdem ist an exponierten Stellen wie der Atlantikstraße auf starken Seitenwind zu achten.

Die North Coast 500 (NC500) ist Schottlands Antwort auf die legendäre Route 66 - eine ca. 800 km lange Tour durch die wilden Highlands im Norden. Diese 3- bis 4-tägige Reise vereint einsame Küstenstraßen, kurvige Single-Tracks und historische Sehenswürdigkeiten in einer atemberaubenden Landschaft.

Ausgangspunkt und Endpunkt der Tour ist Inverness. Von hier aus führt die Route über die Kessock Bridge zur Black Isle und weiter über Ullapool entlang der Westküste. Danach folgen Abstecher zu Orten wie Corrieshalloch Gorge und der Kylesku-Brücke, bevor es in den Norden Richtung Durness und Dunnet Head geht. Auf dem Rückweg wird die Ostküste entlang gefahren - vorbei am Castle of Mey, Dornoch und schließlich wieder nach Inverness.

• Inverness: Schlossbesuch und Nessie-Jagd am Loch Ness.
• Ullapool: Gemütlicher Hafen mit traditionellem Fish & Chips.
• Kylesku-Brücke: Ikonischer Fotostopp.
• Durness: Besuch der Smoo Cave und der schneeweißen Sango Bay.
• John o’Groats & Dunnet Head: Legendäre Endpunkte der Insel mit herrlichem Meerblick.

Die Highlands bieten deftige Fischgerichte wie Cullen Skink und frisch gegrillten Lachs. In den Pubs darf ein Dram Single Malt Whisky nicht fehlen. Abends runden Haggis, Neeps & Tatties das Menü ab - traditionell und herzhaft. Süßspeisen wie Shortbread und Tablet sind als Dessert ideal.

Beste Reisezeit ist von Mai bis September. Im Juni/Juli ist zwar Hochsaison, aber die Tage sind lang. An der Küste können starke Winde auftreten - daher ist Vorsicht bei exponierten Brücken ratsam. Auch Midges (kleine Mücken) können in den feuchten Monaten lästig werden - Mückenspray nicht vergessen.

Rumänien birgt zwei spektakuläre Straßen in den Karpaten: die Transfăgărășan und die Transalpina. Diese Routen bieten in 3-4 Tagen ein Abenteuer durch wildromantische Landschaften, vorbei an Gletscherseen, dichten Wäldern und dramatischen Bergkulissen - ideal für Motorräder mit vollem Gepäck.

Ausgangspunkt ist die mittelalterliche Stadt Sibiu. Zuerst fährt man über die Transalpina, die über das Parâng-Gebirge zum Urdele-Pass (2.145 m) führt - mit weiten, kurvigen Kehren und herrlichem Alpenpanorama. Anschließend wechselt man zur Transfăgărășan, beginnend bei Curtea de Argeș über den Vidraru-Stausee und weiter über den Bâlea-Pass (2.034 m) in einem Netzwerk von Spitzkehren und atemberaubenden Ausblicken. Eine mögliche Rundtour teilt die Etappen so auf, dass auch ein Abstecher nach Bran (Dracula-Schloss) möglich ist.

• Sibiu: Historische Altstadt und mittelalterliche Architektur.
• Urdele-Pass: Fotomotiv am höchsten Punkt der Transalpina.
• Vidraru-Stausee: Besuch der Staumauer und des Gletschers - ideal für einen kurzen Spaziergang.
• Bâlea-Pass: Atemberaubende Aussichten und nahegelegene Hütten für eine Pause.
• Bran: Optionaler Abstecher zum echten „Dracula-Schloss“.

Rumänische Hausmannskost dominiert: Balmoș (polentartige Speise) und Mici (gegrillte Hackröllchen) sind typische Snacks. In den Berghütten der Transfăgărășan gibt es deftige Suppen wie Ciorbă de burtă und dazu stets ein Glas lokaler Wein oder Bier. Süße Leckereien wie Papanasi runden das Angebot ab.

Beide Straßen sind nur in den Sommermonaten befahrbar - Transalpina meist von Juni bis Oktober, Transfăgărășan in der Regel von Juli bis Oktober. In den Karpaten kann das Wetter schnell umschlagen, daher immer Regenkleidung und warme Schichten mitführen. Auch ist bei den engen Kehren Vorsicht geboten, da gelegentlich Tiere die Fahrbahn kreuzen.

Sardinien bietet als Motorradparadies kurvige Bergstraßen, traumhafte Küstenpanoramen und top gepflegten Asphalt. Die Route „Strada della Fenice“ führt in 3-4 Tagen von Cagliari über die legendäre SS125 (Orientale Sarda) durch die Bergwelt der Barbagia bis hin zur glitzernden Costa Smeralda - ein unvergessliches Erlebnis für jeden Biker.

Der Startpunkt ist Cagliari. Von hier aus führt die SS125 in nordöstlicher Richtung durch die Region Ogliastra mit kurvigen Abschnitten und malerischen Dörfern. Danach gelangt man zum Passo Genna Silana (1.017 m) mit Blick in die Gorropu-Schlucht. Weiter geht es durch Mamoiada und Orgosolo, wo die berühmten Murales an den Hauswänden für farbenfrohe Akzente sorgen. Schließlich erreicht man den Norden, das mondäne Costa Smeralda-Gebiet bei Olbia und Arzachena. Der Rückweg erfolgt entlang der Ostküste - unter anderem über eine schmale Straße entlang der Scala di San Giorgio-Schlucht - zurück nach Cagliari.

• Cagliari: Historische Altstadt mit römischem Amphitheater.
• Muravera: Zitrusgärten und blühende Landschaften im Frühjahr.
• Orgosolo: Berühmte Wandmalereien und authentisches Bergdorf-Flair.
• Nuoro: Völkerkundliches Museum und Panoramablick vom Monte Ortobene.
• Costa Smeralda: Luxuriöse Hafenanlagen und traumhafte Buchten.
• Scala di San Giorgio: Enge Haarnadelstrecke mit spektakulärem Ausblick.

Typisch sardische Gerichte wie Porceddu (Spanferkel), Fregola con arselle und Spaghetti alla Bottarga gehören zum Menü. Das Pane Carasau und der Pecorino Sardo runden das Angebot ab. Als Dessert sind Seadas (frittierte Teigtaschen mit Käse-Honig-Füllung) ein Muss.

Optimal sind die Monate Mai, Juni, September oder Oktober - in den heißen Sommermonaten (Juli/August) können die Straßen überfüllt und die Temperaturen sehr hoch sein. Da Sardinien viel kurvige Strecke und auch Abschnitte mit Tunneln bietet, ist eine gute Durchblutung und regelmäßige Pausen empfehlenswert. Auch ein größeres Tankvolumen, vor allem in ländlichen Regionen, ist empfehlenswert.

Korsika, die Insel der Schönheit, besticht durch eine Mischung aus mediterranem Flair, hochalpinen Pässen und kurvenreichen Küstenstraßen. Diese 3- bis 4-tägige Rundfahrt führt einmal um die Insel - von Bastia über das Cap Corse, die Calanches de Piana, Ajaccio bis nach Bonifacio - und bietet dabei spektakuläre Ausblicke und einzigartige kulturelle Erlebnisse.

Startpunkt ist Bastia. Zuerst führt die Strecke entlang des Cap Corse über Macinaggio und Centuri ganz im Norden nach Saint-Florent. Von hier aus geht es über die Désert des Agriates zur Westküste, vorbei an den Calanches de Piana (mit schmalen Cornichestraßen) bis nach Ajaccio. Anschließend führt die Route zurück ins Inselinnere über den Col de Vergio (1.477 m) nach Corte. Von Corte aus erfolgt die Auffahrt über den Col de Bavella (1.218 m) bereits im Süden der Insel - mit atemberaubenden Ausblicken auf die Aiguilles de Bavella - bis zum südlichen Endpunkt Bonifacio. Die Rückfahrt erfolgt entlang der Ostküste über die T10 zurück nach Bastia.

• Bastia: Alte Genueser Zitadelle und Hafen.
• Cap Corse: Genuesertürme und das malerische Nonza.
• Calanches de Piana: Halt am Aussichtspunkt „Tête du Chien“.
• Ajaccio: Napoleons Geburtshaus und Strandpromenade.
• Corte: Historische Altstadt und Bergmuseum.
• Bonifacio: Altstadt auf Kalksteinklippen und Treppe des Königs von Aragon.

Auf Korsika erwarten Dich Spezialitäten wie frische Langusten an der Nordküste, Civet de Sanglier (Wildschweinragout) in den Bergen und typische Brote wie Pane Carasau. Zum Abschluss locken Desserts mit Brocciu-Käse, und ein Aperitif mit Cap Corse rundet den Tag ab.

Optimal ist eine Reise in den Monaten Mai, Juni oder September, wenn die Temperaturen angenehm und die Insel weniger überlaufen ist. In den Sommermonaten (Juli/August) können die Küstenstraßen sehr voll sein. Auf den schmalen Bergstraßen ist Vorsicht geboten - insbesondere in engen Kurven mit Gegenverkehr.

Bilder: Wikipedia, Robert Fuchs, 1000PS

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