Suzuki GSX-S1000 GT Reise-Test 2024

Suzuki GSX-S1000 GT Reise-Test 2024

Sporttourer im vielseitigen Praxistest

Die Suzuki GSX-S1000GT ist nun echt kein neuer Player am Motorradmarkt mehr, muss sich aber dennoch nicht vor der Konkurrenz verstecken. Gemeinsam mit brandneuer Konkurrenz haben wir sie auf Reise mitgenommen und überprüft, wie gut sie mit den neuen Bikes mithalten kann.

Gregor

Gregor

Veröffentlicht am 30.11.2024

6 138 Aufrufe

Die Suzuki GSX-S1000 GT musste sich schon auf der Rennstrecke und auf hohen Alpenpässen behaupten. Diesmal wurde sie aber in einem wahren Geheimtipp für Motorradfahrer getestet: dem Grenzgebiet zwischen dem Mühl- und dem Waldviertel. Diese Region im Norden Österreichs bietet eine malerische Kulisse aus sanften Hügeln, grünen Landschaften und kurvenreichen Straßen – ein echtes Eldorado für Motorradfahrer, das abseits der bekannten Alpenpässe zum Gasgeben und Genießen einlädt.

Geheimtipp für Motorradtouren in Österreich: Mühlviertel und MoHo

Unsere Basis für diese Tour war das Motorrad-Hotel MoHo Rockenschaub in Liebenau, dessen Besitzer ein leidenschaftlicher Motorradfahrer ist. Dank seiner Tourtipps konnten wir die Vielseitigkeit der Region erleben: von langen, flüssigen Kurven über anspruchsvolle Winkelwerke bis hin zu schlechteren Belägen, die die Fahrwerksqualität auf die Probe stellten. Mit von der Partie waren noch die neue Suzuki GSX-S1000GX, Suzuki V-Strom 1050, BMW R 1300 GS und die ebenfalls neue BMW S 1000 XR.

MoHo Motorrad Hotel Österreich

MoHo Rockenschaub - Der perfekte Ausgangspunkt für Touren im Norden Österreichs

Technische Daten der Suzuki GSX-S1000GT im Überblick

Die Suzuki GSX-S1000 GT ist mit einem bewährten 999-Kubik-Reihenvierzylinder ausgestattet, der 152 PS und 106 Nm Drehmoment liefert. Das vollgetankte Gewicht beträgt 231 Kilogramm, die Sitzhöhe liegt bei angenehmen 810 Millimetern. Das Fahrwerk wartet auf mit einer voll einstellbaren 43-mm-Upside-Down-Gabel vorne sowie einem einstellbaren Federbein hinten, das Zugstufe und Federvorspannung ermöglicht. Die Bereifung ist sportlich ausgelegt: 120/70 R17 vorne und 190/55 R17 hinten.

Suzuki GSX-S1000GT 2024 - Wichtigste Spezifikation

Motor und Antrieb

Bohrung73.4 mm
Hub59 mm
Leistung152 PS
U/min bei Leistung11000 U/min
Drehmoment106 Nm
U/min bei Drehmoment9250 U/min
Verdichtung12.2
Drosselklappendurchmesser44 mm
StarterElektro
KupplungMehrscheiben im Ölbad
GetriebeGangschaltung
VentilsteuerungDOHC
Hubraum999 ccm

Fahrwerk vorne

Durchmesser43 mm
Federweg120 mm
EinstellmöglichkeitDruckstufe, Federvorspannung, Zugstufe

Fahrwerk hinten

FederbeinMonofederbein
Federweg130 mm
EinstellmöglichkeitFedervorspannung, Zugstufe

Chassis

RahmenbauartBrücken
Lenkkopfwinkel65 Grad
Nachlauf100 mm

Bremsen vorne

Durchmesser310 mm
Technologieradial, Monoblock

Bremsen hinten

Durchmesser250 mm

Fahrassistenzsysteme

AssistenzsystemeABS, Fahrmodi, Ride by Wire, Schaltassistent mit Blipper, Tempomat, Traktionskontrolle

Daten und Abmessungen

Reifenbreite vorne120 mm
Reifenhöhe vorne70 %
Reifendurchmesser vorne17 Zoll
Reifenbreite hinten190 mm
Reifenhöhe hinten50 %
Reifendurchmesser hinten17 Zoll
Länge2140 mm
Breite825 mm
Höhe1215 mm
Radstand1460 mm
Sitzhöhe von810 mm
Gewicht fahrbereit (mit ABS)226 kg
Tankinhalt19 l
FührerscheinklassenA
Reichweite358 km
CO²-Ausstoß kombiniert143 g/km
Kraftstoffverbrauch kombiniert6.1 l/100km

Ausstattung

AusstattungConnectivity, LED Tagfahrlicht, LED-Scheinwerfer, TFT Display

Elektronische Features in der Suzuki GSX-S1000GT

In puncto Elektronik zeigt sich die GT solide, ohne jedoch bahnbrechend zu sein. Zu den Highlights zählt eine in mehreren Stufen einstellbare Traktionskontrolle und ABS, verschiedene Gaskennlinien, sowie ein Tempomat. Heizgriffe fehlen jedoch, was auf längeren Touren bei kühleren Temperaturen ein Nachteil sein könnte. Und auch einen Schräglagensensor sucht man in der GSX-S1000GT vergeblich. Inzwischen bieten selbst viele A2-Bikes schon Kurven-ABS und schräglagenabhängige Traktionskontrollen an, Suzuki soltle also spätestens beim nächsten Update der GT hier nachschärfen. Dafür zählt das Bedienkonzept von Suzuki zu den einfachsten und intuitivsten am Motorradmarkt.

Suzuki GSX-S1000GT Test

Einfach bedienbar, klar ablesbar und einstellbar - Eigentlich gibt es an der Elektronik der Suzuki GSX-S1000GT nichts zu sudern. Wenn nur schräglagenabhängige Systeme nicht mittlerweile zum Standard gehören würden.

Tourentauglichkeit der Suzuki GSX-S1000 GT

Die Suzuki GSX-S1000 GT bietet eine gelungene Balance zwischen Sportlichkeit und Komfort. Durch den geraden, breiten Lenker ist die Sitzposition nicht zu sportlich, aber auch nicht zu aufrecht, wodurch man schön Vorderrad-orientiert auf ihr thront, gleichzeitig aber wenig Druck auf die Handgelenke ausgeübt wird. Für größere Fahrer empfiehlt sich die Touringsitzbank aus dem Zubehörprogramm, die den sonst etwas spitzen Kniewinkel angenehmer gestaltet. Der Schutz vor den Elementen ist solide. Die Beine werden von der recht breiten Verkleidung abgeschirmt, während oben der nicht verstellbare Windschild passablen, aber nur bei leicht gebückter Haltung vollständigen Windschutz bietet. Der Verbrauch von 6,2 Litern pro 100 Kilometer bei gemischter Fahrweise ist nicht wirklich sparsam, aber angemessen im Angesicht des aus dem Rennsport stammenden K5 Reihen-Vierzylindermotors und ermöglicht in Kombination mit dem 19 Liter Tank dennoch Reichweiten von ca. 300 km.

Suzuki GSX-S1000GT Test

Sie kann auch gemütlich. Die perfekt ausbalancierte Ergonomie der GSX-S1000GT erlaubt einen nahtlosen Wechsel zwischen gebückter Ballerei und ganz entspanntem, aufrechtem Cruisen.

Trotz seines eigentlich sportlichen Charakters, bietet der Motor der Suzuki GT auch ein hohes Maß an Komfort auf der Langstrecke. Für einen Vierzylinder hat das Aggregat richtig viel Druck schon ab der Mitte des Drehzahlbandes, dreht aber dennoch typisch seidig und geschmeidig durchs Drehzahlband. Diese Kombination ergibt einen Motor, mit dem man ganz entspannt auf der Autobahn bei auch höheren Geschwindigkeiten dahincruisen, oder im sechsten Gang niedertourig durch Ortsgebiete gleiten kann.

Sportlichkeit der Suzuki GSX-S1000 GT

Sobald die letzte Ortstafel das Sichtfeld verlässt, braucht es nur zwei bis drei Tritte auf den ausgezeichnet funktionierenden Quickshifter, und die GT schießt begleitet vom aggressiven K5-Kreischen los in Richtung Winkelwerk. Nur allzu schnell befördert sich das Geschoss in gesetzlich problematische Geschwindigkeitsbereiche, was durch die recht lange Übersetzung noch verstärkt wird. Doch durch den schon angesprochenen, früh verfügbaren Druck, muss die GT weniger ausgewunden werden, als viele vergleichbare Sportbikes mit Reihenvierzylinder.

Suzuki GSX-S1000GT Test

Schön schnell und schräg geht es mit der GT durch die Kurve. Man hat das Vorderrad gut in der Hand. Nur das Heck könnte auf schlechteren Straßenbelägen etwas mehr Stabilität bieten.

Sie mag kein reinrassiges Sportmotorrad sein, überzeugt aber mit agiler Fahrweise und kräftigem Motor. Der breite Lenker ermöglicht präzise Steuerung, wenngleich das Einlenkverhalten anfänglich etwas träge wirken kann. Dafür kippt sie sehr harmonisch und berechnbar in Schräglage, was Zuversicht gibt. Durch die Vorderrad-orientierte Sitzposition und das gute Fahrwerk bekommt man recht klares Feedback vom Gripnievau. Unter höherer Belastung in schnellen Kurven und bei unebenen Straßen zeigt das Showa Fahrwerk aber leichte Schwächen, insbesondere am Heck. Dieses kommt mit der Dämpfung nicht hinterher und neigt zum leichten Nachschaukeln. Hier würde ein Zubehörfederbein mit Druckstufeneinstellung Abhilfe schaffen.

Fazit zum Reise-Test der Suzuki GSX-S1000GT

Die Suzuki GSX-S1000GT ist ein beeindruckender Sporttourer, der gekonnt Sportlichkeit mit Langstreckenkomfort verbindet. Der bärenstarke Motor und die perfekt zwischen Sport und Touring angesiedelte Ergonomie sind die großen Freudenspender der GT. Hinzu kommt die einfach bedienbare Elektronik und für einen Sporttourer recht viel Komfort im Sattel. Das Fahrwerk arbeitet passabel, könnte am Heck aber etwas mehr Dämpfung vertragen. Für sportlich ambitionierte Reisefahrer, die auch längere Strecken genießen wollen, ist die Suzuki GSX-S1000 GT ein sehr gutes Gesamtpaket und eine klare Empfehlung.

Wie viel kostet eine Suzuki GSX-S1000GT?
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Suzuki GSX-S1000GT 2024 - Erfahrungen und Expertengutachten

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Die Grand Touring Variante der GSX-S vereint die supersportlichen Gene der Modellreihe mit erstaunlich viel Touring Potential. Das top Chassis und der bombige Motor garantieren Fahrspaß. Gleichzeitig ist die Ergonomie vielseitig genug gestaltet, um auch entspannte Etappen zu ermöglichen. Die Suzuki nimmt als echte Sporttourerin sowohl den Sport, als auch das Touring ernst und schafft diesen Kompromiss ausgesprochen gut. Lediglich die Übersetzung könnte für den Landstraßeneinsatz etwas kürzer sein und Technokraten könnten schräglagenabhängige Systeme vermissen. Davon abgesehen bietet die GSX-S GT aber üppige Ausstattung und ein rundes Gesamtpaket.


Geiler Motor mit viel Drehmoment aus der Mitte

Stabiles Chassis

Vielseitige Ergonomie

Guter Sound

Top Quickshifter

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Ziemlich lange Übersetzung

Windschild nicht verstellbar

Kein Schräglagensensor

Federbein könnte es mehr Dämpfung vertragen

Suzuki GSX-S1000 GT Reise-Test 2024 Bilder

Quelle: 1000PS

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