Der neue 890 cm³ V2-Motor liefert 120 PS und 93 Nm Drehmoment - alles direkt und unverfälscht, ohne Verkleidung dazwischen. Mit einem Gewicht von nur 175 kg ist die Streetfighter V2 das leichteste Naked von Ducati. Wie schon bei den Vorgängern (Panigale und Streetfighter) wird auch bei der neuen Streetfighter V2 ebenfalls die Basis von der Panigale V2 herangezogen. Und wie sieht die aus?
Ducati Streetfighter V2 2025 - Das Naked mit Kampfgeist
Das Naked Bike komplett neu für kommende Saison
Mit dem Streetfighter V2 präsentiert Ducati eine Neuauflage des "Streetfighter"-Geistes - radikal, roh und kompromisslos für die Straße gemacht. Hier wird die Essenz der neuen Panigale V2 auf das Wesentliche reduziert, und das Ergebnis ist ein Naked-Bike, das auf maximale Fahrfreude setzt und auch Einsteigern Freude bereiten soll.
Martin_Bauer
Veröffentlicht am 5.11.2024
Der neue Ducati V2-Motor 2025
Das Herzstück der Streetfighter V2 ist der komplett neue 90°-V2-Motor. Er ist mit einer variablen Ventilsteuerung ausgestattet und soll der Maschine eine lineare und kontrollierbare Leistung verleihen. Durch die IVT-Technologie stehen bereits bei 3.000 U/min mehr als 70 % des maximalen Drehmoments bereit. Zusammen mit dem hochpräzisen Ride-by-Wire-System wird jede Gasbewegung direkt in Vortrieb umgewandelt. Wie schon erwähnt wird der neue V2 Motor im Hubraum und Leistung reduziert und kommt mit 890 ccm Hubraum und 120PS in unsere Auslagen. Die Grundkonstruktion sowie der 90° Zylinderwinkel ist gleichgeblieben. Ducati schaffte es aber durch den kleineren Hubraum den Motor auch zierlicher und vor allem auch leichter zu bauen. Sagenhafte 9,4 kg konnten auf den 955er Superquadro abgespeckt werden. Das erreichte man durch viele kleine Details, wie z.B. hohlgebohrte und verchromte Ventile. Nebenbei setzt man noch auf DLC Beschichtungen im Ventiltrieb und kann dank der erhöhten Verschleißfestigkeit an den Berührungspunkten auch die Bauteilgröße reduzieren und somit wieder Gewicht sparen.
Ducati Aggregat ohne Desmotronik
Weiters kommt beim neuen Triebwerk keine Desmotronik zum Einsatz. Die Ventile werden hier wie bei fast allen anderen Motorrädern mittels Feder wieder geschlossen. Das aufwendige Ventileinstellen wie bei den Desmo Motoren üblich entfällt hiermit und streckt die Ventilspielüberprüfungen somit auf ein 30.000km Intervall. Ein Großteil der Gewichtsersparnis liegt aber auch an der kleineren Gehäusekonstruktion mitsamt kleineren Kühlkanälen und den zwischen den Zylindern angebrachten Wasser/Öl Wärmetauschers, der den Ölkühler überflüssig macht. Neben dem Gewichtsvorteil versucht man mit der von der Konkurrenz bereits bekannte variable Ventilansteuerung, den Hubraumnachteil im unteren Drehzahlband zu kompensieren. Diese verbessert die Leistung bei tieferen Drehzahlen und sorgt somit für eine gleichmäßigere Kraftentfaltung, die besonders im Straßenbetrieb ihre Vorteile bringt. Trotzdem liegt die maximale Leistung erst bei 10.750 umin und das maximale Drehmoment von 93 Nm bei 8.250 umin an bevor der Begrenzer dann bei 11.350 umin zuschlägt. Mit der im Zubehör erhältlichen optimierten Abgasanlage soll der Motor dann auf 126PS kommen. Anhand dieser Daten werden wohl alle, die maximalen Vortrieb wollen, sich trotzdem in den oberen Drehzahlregionen aufhalten müssen.
Auch bei der Serienabgasanlage geht Ducati eigene Wege. Während beim Auslass, zwei unter dem Sitz angebrachte Endschalldämpfer, ähnlich der V4 Racing Anlage zur Anwendung kommen, ist die nach hinten führende Rohrverlegung etwas ungewöhnlich. Versucht man doch meist, diese elegant innerhalb des Motorrades verschwinden zu lassen, werden diese in diesem Fall aber unten sehr weit nach hinten geführt, um sie dann sehr prominent seitlich der Schwinge nach oben zu führen. Eventuell ein Versuch die von der Panigale bekannte Hitzeabstrahlung fern vom Fahrer zu halten. Ob das auch optisch gefällt, muss sich erst zeigen. Die Anti Hopping Kupplung läuft im Öl und verhindert somit das frühere Ducati typische Kupplungsrasseln im Stand, welches bei heutigen Lärmbeschränkungen kaum mehr zulassungsfähig wäre. Natürlich erfüllt das neue Aggregat die neueste Euro 5+ Norm und ist dadurch fit für zukünftig weiterer Anwendungen. Auch deshalb wird es den Motor auch mit 115PS und größerer Schwungmasse geben um mit weiteren Zugeständnissen Richtung Fahrkomfort/Touring auch andere Motorradtypen damit ausstatten zu können.
Chassis der neuen Streetfigher V2 2025
Der Monocoque-Rahmen der Streetfighter V2 ist aus Aluminium gegossen und ist mit 4kg sehr leicht. Er ist direkt am Zylinderkopf des Motors befestigt, was die Struktur des Motorrads verstärkt und gleichzeitig das Gewicht reduziert. Mit einem Radstand von 1.493 mm, einer Lenkgeometrie von 24,1° Nachlauf und 103 mm Nachlauf ist die Streetfighter V2 etwas mehr auf Stabilität ausgelegt als die Panigale. Das ist bei einem Streetfighter aufgrund der aufrechten Sitzposition und des breiten Lenkers auch notwendig, da diese eine gewisse Instabilität begünstigen. Die Schwinge ist wie bei der Panigale in Doppelarmausführung. Mit einer Sitzhöhe von 838mm finden sich durchschnittliche bis große Fahrer sicher gut zurecht, kleinere werden sich damit aber etwas schwerer tun. In Summe wurden aber auch in diesen Bereichen Gewichtseinsparungen gemacht und mit einer leichten Lithium Batterie somit das Gesamtgewicht des Fahrzeuges um sagenhafte 15kg im Vergleich zum Vorgänger gesenkt und beträgt jetzt nur mehr 178kg fahrfertig ohne Treibstoff.
Bei den Bremsen setzt man Ducati typisch natürlich wieder auf Brembo. Mit zwei 320mm Scheiben vorne, die von M50er Sättel in die Zange genommen werden, sollte die neue Streetfighter auch mühelos verzögert werden können.
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Fahrwerk: Ducati Streetfigher V2 S mit Öhlins-Komponenten
Bei der Standard Version wird vorne eine 43mm Marzocchi Gabel und hinten ein Kayaba Federbein verwendet während bei der "S" Variante voll auf Öhlins gesetzt wird. Diesmal soll hier aber keine elektronische Verstellbarkeit implementiert und somit auch Zugeständnisse Richtung Preisgestaltung gemacht werden. Trotzdem findet man bei allen Fahrwerksausstattungen ein voll einstellbares System.
Elektronik und Fahrmodi
Neben dem 5“ TFT Display verfügt die Streetfighter V2 über ein fortschrittliches Elektronikpaket, das auf einer 6-Achsen-Inertialplattform basiert. Zu den Funktionen gehören:
- Sportliches ABS Cornering: Bietet zusätzliche Sicherheit beim Bremsen in Kurven.
- Ducati Traction Control (DTC): Verhindert das Durchdrehen der Hinterradreifen.
- Ducati Wheelie Control (DWC): Kontrolliert das Anheben des Vorderrads beim Beschleunigen.
- Engine Brake Control (EBC): Reguliert die Motorbremse.
- Ducati Quick Shift 2.0: Ermöglicht schnelles Schalten ohne Kupplung.
Die Streetfighter V2 bietet vier Fahrmodi (Race, Sport, Road, Wet), die es dem Fahrer ermöglichen, die Einstellungen für alle Steuerungen und die Motoransprache an seine Vorlieben und die jeweiligen Fahrbedingungen anzupassen.
Fazit: Die neue Ducati Streetfighter V2 2025
Das Design der Streetfighter V2 greift ikonische Merkmale der Serie auf – ein aggressives Frontprofil mit LED-Scheinwerfern und ein muskulöses, auf das Wesentliche reduziertes Erscheinungsbild. Die voll-LED-Beleuchtung und die schlanke, aerodynamisch angepasste Silhouette heben die Maschine optisch von anderen Naked-Bikes ab und betonen ihre sportliche Herkunft. Nachdem es die Streetfighter V2 auch in der A2 tauglichen Variante kommt, wird sie wohl auch für Einsteiger ein heißes Eisen sein, dass mit gut gefülltem Sparschwein vorausgesetzt, auch angegriffen werden kann.
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Quelle: 1000PS