Als ich mit der Zero S 11 kW die ersten Kurven auf den Landstraßen genommen habe, fiel mir schnell auf, dass das Fahrgefühl zunächst etwas ungewohnt war. Es fühlt sich fast so an, als würde das Motorrad von selbst in die Kurve kippen wollen. Ich vermute, das liegt am tiefen Schwerpunkt der Batterie – ein Charakterzug, den man auch bei einigen Benzinern findet.
Wer schon mal eine BMW F850 GS gefahren ist, wird diese Eigenschaft vielleicht kennen: Auch bei ihr hat man das Gefühl, dass das Motorrad das Einlenken für einen übernimmt. Bei der Zero S ist es ähnlich, was am Anfang ein wenig überraschend wirken kann. Es war fast so, als würde das Motorrad die Kurven für mich mitlenken, ohne dass ich viel Einfluss nehmen musste. Das hat mich in den ersten Minuten durchaus verwirrt.
Aber nach einer Weile – sagen wir, nach etwa einer halben Stunde – hatte ich mich daran gewöhnt. Das Gefühl, dass das Motorrad „selbstständig“ lenkt, verschwindet schnell, sobald man sich an das dynamische Verhalten gewöhnt hat. Anfangs mag es zwar anders sein als das, was man von vielen anderen Motorrädern kennt, aber die Anpassung erfolgt schnell, und schon bald fühlt sich das Kurvenfahren flüssig und intuitiv an.
Sobald man den Dreh bei der Zero S 11 kW raus hat, macht das Fahren in den Kurven wirklich Spaß. Die Zero S kommt mit drei verschiedenen Fahrmodis:
Wenn man es sportlich angehen möchte, besonders auf kurvenreichen Strecken, ist der Canyon-Modus ideal. In diesem Modus ist die Rekuperation – also die Rückgewinnung von Energie beim Gaswegnehmen – am stärksten. Das bedeutet, dass man eine sehr starke Motorbremse hat, sobald man den Gasgriff loslässt. Gerade auf Strecken, die viele Steigungen und Gefälle bieten, ist dieser Modus perfekt. Du bremst nicht nur sanft vor jeder Kurve ab, sondern gewinnst gleichzeitig auch noch Strom zurück. Das sorgt für ein sehr dynamisches und zugleich effizientes Fahrverhalten.
Neben dem Canyon-Modus bietet die Zero S natürlich noch weitere Modi, die auf unterschiedliche Fahrstile und Bedingungen abgestimmt sind, wie etwa einen Eco-Modus für maximale Reichweite und einen Sport-Modus, wenn man richtig Gas geben will.
Gerade in langen, flüssigen Kurven zeigt die Zero S, dass auch ein 11-kW-Motorrad jede Menge Fahrspaß bieten kann. Dank des sofort verfügbaren Drehmoments von über 100 Nm beschleunigt das Motorrad direkt und kraftvoll aus jeder Kurve heraus. Der elektronische Antrieb sorgt dafür, dass die Power immer genau dann zur Verfügung steht, wenn du sie brauchst – keine Verzögerung, kein Schalten, einfach Gas geben und los. So wird jede Kurvenfahrt zu einem echten Erlebnis, und auch mit “nur” 11 kW kommt ordentlich Freude auf.